A-144 Morphing Controller

Das Modul wird nicht mehr hergestellt.

Der A-144 Morphing Controller erzeugt Steuerspannungen, mit denen z.B. vier lineare VCAs eines spanungsgesteuerten Mixers so geregelt werden, dass die vier Eingangssignale des Mixers der Reihe nach überblendet werden. Geeignet sind dafür der A-135-1 bzw. A-135-2 Voltage Controlled Mixer und der A-135-4 Voltage Controlled Performance Mixer, aber auch Mehrfach-VCAs mit Summenausgang wie der A-130-8 oder der A-132-8 (hier nur die linearen VCAs).

Dabei produziert der A-144 bei stetig steigender Eingangsspannung nacheinander vier einander überlappende Dreieck-Signale – sobald das erste Dreieck wieder fällt, setzt das zweite Dreieck mit steigender Flanke ein, die Summe der Ausgangsspannungen aus dem A-144 ist immer konstant – außer am Anfang und am Ende der Eingangs-Steuerspannung. Da wird das erste Signal (gesteuert durch „Out 1“) einfach eingeblendet bzw. das vierte Signal (gesteuert durch „Out 4“) ausgeblendet. Zusamen mit den linearen VCAs der Mixer ergibt das eine „nahtlose“ Überblendung der Mixer-Eingangssignale.

Auf der Frontplatte des Moduls ist übrigens sehr schön der Zusammenhang zwischen Eingangsspannung und den vier Ausgangsspannungen aufgedruckt.

Wir werden weiter unten sehen, dass „Morphing“ nicht die einzige interessante Einsatzmöglichkeit des A-144 Morphing Controllers ist.

Bedienelemente

Eingänge:

CTRL-A144-IN

Ausgänge:

CTRL-A144-OUT

Regler / Schalter:

CTRL-A144-SW

Einsatzmöglichkeiten

Morphen

Das Prinzip des Morphing Controllers ist einfach: Abhängig vom Regler „Man. Morph“ oder einer Steuerspannung erzeugen die vier Ausgänge ansteigende und dann fallende Steuerspannungen. Zuerst steigt die Spannung an „Out 1“ an, um dann wieder auf 0 V zurückzufallen. Während der fallenden Flanke steigt die Spannung an „Out 2“ an – sie erreicht ihr Maximum, wenn „Out 1“ bei 0 V angekommen ist.

Analog geht es mit den restlichen Ausgängen weiter, bis am Ende wieder alle vier Ausgänge auf 0 V stehen. Damit lassen sich vier lineare VCAs steuern, so dass sie in Summe gemischt zuerst das erste Eingangssignal einblenden, dann zum zweiten Audiosignal überblenden, zum dritten und schließlich vierten, das am Ende wieder ausgeblendet wird. Der A-135-1 VC Mixer verfügt über 4 solche VCAs, einen Mischer, Abschwächer usw. was die Angelegenheit sehr komfortabel – aber mit 18 TE leider im Rack wenig »platzsparend« macht. Etwas „gedrängter“ sind die Bedienelemente beim neuen A-135-2 angebracht, bei dem man auf die vier Eingangs-Abschwächer verzichten muss, der dafür aber auch nur 8 TE Platz benötigt.

„Material“ zum Morphen können natürlich vier grundsätzlich unterschiedliche Audioquellen sein, z.B. vier verschiedene Synthesizerstimmen, aber auch die Ausgänge eines VCOs zur Überblendung der Schwingungsformen, Ausgänge von Multimode-Filtern wie der A-106-6 oder auch Filter mit mehreren Ausgängen für die Flankensteilheit wie der A-108 6/12/24/48dB Lowpass oder der A-123-2 6/12/18/24dB Highpass für spannungsgesteuerte Flankensteilheit.

Panning / Quadrophonie

An Stelle von vier Eingangssignalen ist beim Einsatz von vier linearen VCAs auch ein Panning für ein Quadrophonie-Setup denkbar: ein Audiosignal wird über einen Verteiler an alle 4 VCAs gesendet, die vier Lautsprecher versorgen. Nachteil dabei: Es sind nur immer je 2 Lautsprecher gleichzeitig ansteuerbar (das Signal ist nie „in der Mitte“), es gibt zudem keine Mischung zwischen dem letzten und dem ersten Lautsprecher. Da ist dann ein Setup z.B. mit dem, A-134-2 Dual VC Crossfader sinnvoller.

Vier VCAs (A-132-3) mit vier separaten Audioausgängen werden durch den A-144 Morphing Controller gesteuert. Alle VCAs verstärken dasselbe Eingangssignal (hier über A-182-1 Switched Multiples verteilt).

Der Morph Controller als „Obertongenerator“

Der A-144 als ungewöhnlicher „Waveshaper“. An Stelle des A-138b kann natürlich auch ein A-138c Polarizing Mixer eingesetzt werden, der dann über die invertierten Schwingungsformen noch zusätzliche Variationsmöglichkeiten bietet.

Wenn man die Dreieck-, Sinus- oder Sägezahnschwingung eines VCOs als Steuer­spannung einsetzt, erhält man einen interessanten „Obertongenerator“, der Dreieckschwingungen (bzw. Varianten davon) erzeugt.

Wenn man einen A-111-1 VCO mit seiner steigenden Sägezahnschwingung als Steuersignal des A-144 verwendet, erhält man aus der Mischung der vier Ausgangssignale eine überraschend komplexe Schwingungsform:

Entgegen der Erwartung bekommmen wir nicht einfach „vier Dreieckschwingungen“, sondern ein einigermaßen komplexes Gebilde.

Klangbeispiele

Morphing

Der A-144 wird von einem AD-Generator (Loop-Modus) eines A-143-1 Complex Envelope Generator gesteuert. Die Ausgänge des A-144 kontrollieren die Lautstärken eines A-135-2 VC Mixers, in den die Audio-Signale eines A-117 Digital Noise, A-110-6 Trapezoid Quadrature Thru Zero VCOs, A-118 Noise Generators („Colored“ Out) und eines A-143-9 VC Quadrature LFOs geleitet werden. Der A-110-6 und der A-143-9 werden von einem weiteren A-143-9 in der Frequenz moduliert.

Morphing von vier unterschiedlichen Klangquellen mit Hilfe eines A-143-1 Complex Envelope Generators.

Morphen von Filterausgängen

Drei A-111-1 Oszillatoren (Sägezahn, ein VCO ist eine Oktave nach unten transponiert) werden von einem A-155 Sequencer gesteuert, der Trigger-Ausgang des Sequencers taktet zugleich einen A-148 Sample & Hold (mit Rauschen als Eingangssignal), der den A-144 kontrolliert. Die vier Eingangssignale des A-135-2 VC Mixers sind die vier Filter-Ausgänge eines A-121-2 Multimode-Filters. Damit wird pro Sequencer-Step ein Filterausgang bzw. die Mischung eines Filterausgangs mit einem weiteren per Zufall ausgewählt.

Steuerung durch einen Sequencer

Das Morphing muss ja nicht unbedingt nur ein weicher Übergang „A-B-C-D“ sein, sondern kann auch sprunghaft angesteuert werden. Hier kann z.B. ein A-155 Sequencer die Steuer­spannung liefern.

Ein A-155 Sequencer steuert über den A-144 Morph Controller das Mischungsverhältnis der vier Audiosignale.

Der A-144 wird diesmal von einem A-155 Sequencer gesteuert. Die Ausgänge des A-144 kontrollieren die Lautstärken eines A-135-2 VC Mixers, in den die Audio-Signale eines A-117 Digital Noise, A-110-6 Trapezoid Quadrature Thru Zero VCOs, A-118 Noise Generators („Colored“ Out) und eines A-143-9 VC Quadrature LFOs geleitet werden. Der A-110-6 und der A-143-9 werden von einem weiteren A-143-9 in der Frequenz moduliert.

Morphing mit Hilfe eines A-155 Sequencers.

Alternativen

Derzeit gibt es für das leider nicht mehr lieferbare Modul keinen wirklichen Ersatz. Laut Doepfer ist aber ein erweitertes Nachfolgemodul „A-144-4“ bereits in Planung. Ich werde berichten und vergleichen, sobald es erhältlich ist!

Technische Daten

Breite8 TE
Tiefe40 mm
Strombedarf30 mA (+12V) / -30 mA (-12V)