A-123-2 6/12/18/24 dB Highpass

Nachdem der Curtis-Chip CEM3320 nicht mehr lieferbar war, musste Doepfer die Produktion des A-123 24 dB Highpass Filters einstellen. Sehr schade, denn es gab auf dem Markt schlichtweg keine anderen 24 dB Hochpassfilter!

Mittlerweile ist allerdings mit dem AS3320 ein Nachbau verfügbar, so dass es nun wieder ein 24 dB, nein Verzeihung, ein 24 dB oder 18 dB oder 12 dB oder 6 dB Hochpassfilter bei Doepfer gibt. Abgesehen von den zusätzlichen Einzelausgängen für die verschiedenen Flankensteilheiten wurden die Möglichkeiten und Bedienelemente des A-123 1:1 in das neue Modul übernommen. Der Regler „CV2“ für den Steuerspannungseingang wurde jetzt außerdem bipolar ausgelegt, so dass man z.B. eine Hüllkurve gleich am Filter invertieren kann.

Bedienelemente

Eingänge:

  1. Audio In: Audioeingang.
  2. FCV1: Steuerspannungseingang für die Eckfrequenz (ohne Abschwächer).
  3. FCV2: Steuerspannungseingang für die Eckfrequenz (mit Abschwächer „FCV“).
  4. QCV: Steuerspannungseingang für die Resonanz des Filters (mit Abschwächer „QCV“).

Ausgänge:

  1. 6dB: Audioausgang des Filters mit 6 dB Flankensteilheit.
  2. 12dB: Audioausgang des Filters mit 12 dB Flankensteilheit.
  3. 18dB: Audioausgang des Filters mit 18 dB Flankensteilheit.
  4. 24dB: Audioausgang des Filters mit 24 dB Flankensteilheit.

Regler / Schalter:

  1. Lev.: Abschwächer für den Audioeingang.
  2. Frq: Regler für die Eckfrequenz.
  3. FCV2: Abschwächer für den Steuerspannungseingang „FCV2“ (für die Eckfrequenz des Filters). Der Regler ist bipolar ausgelegt, links neben dem Reglerwert „0“ wird das Steuerspannungssignal also invertiert.
  4. CVQ: Abschwächer für den Steuerspannungseingang „QCV“ (für die Resonanz des Filters).
  5. Q: Regler für die Resonanz des Filters.

Einsatzmöglichkeiten

Wie beim Vorgänger A-123 kann man natürlich auch hier durch geschickte Wahl der Eckfrequenz im niedrigen Bereich und ordentlich Resonanz („Q“) dem Klang ein ordentliches Bassfundament spendieren. Der Trick stammt vermutlich noch von MS-20 Usern, die dessen resonanzfähige HP/LP-Kombination geschickt für sehr voll klingende Bässe eingesetzt hatten.

Der neue A-123-2 kann mit seinen verschiedenen Flankensteilheiten aber noch mehr. Ein 6 dB Hochpass (mit wenig Resonanz) setzt sehr dezent ein. Das lohnt sich bei eher geräuschhaftem Grundmaterial, wie etwa beigemischtem Rauschen oder FM-Klängen.

Bei hoher Resonanz und niedriger Flankensteilheit wird die Eigenschwingung des Filters sehr viel dominanter, als bei hoher Flankensteilheit, wie wir sie beim Vorgänger ausschließlich finden (nur 24 dB).

Klangbeispiele

  • A-123-2 / Verschiedene Flankensteilheiten

    Ein Hochpassfilter mit verschiedenen Flankensteilheiten (24 dB, 18 dB, 12 dB und 6 dB) bekommt man nicht alle Tage. Wie deutlich unterscheiden sich die denn tatsächlich?

    Wieder werden die Sägezahnschwingungen unserer drei A-110-1 VCOs verwendet, ein VCO ist wieder 1 Oktave nach unten transponiert. Es wird jeweils nur ein einzelner Ton ausgelöst, mit einer langsamen ADSR-Hüllkurve, die die Filtereckfrequenz von unten nach oben und wieder zurück moduliert (und ebenso den A-132-3 VCA). Ein A-152 hilft mir beim manuellen Umschalten zwischen den vier Filterausgängen. In jedem Durchlauf hören wir zunächst den 24 dB, dann den 18 dB, den 12 dB und schließlich den 6 dB – Ausgang.

    Eingangslevel 5, Q = 0.
    Eingangslevel 5, Q = 5.
    Eingangslevel 5, Q = 10.
    Eingangslevel 10, Q = 0.
    Eingangslevel 10, Q = 5.
    Eingangslevel 10, Q = 10.
  • A-123, A-123-2 / Vergleich der Versionen

    Nachdem der A-123-2 der Nachfolger des (selten zu bekommenen) A-123 ist, stellt sich die Frage, ob sich die beiden Module signifikant unterscheiden. Vorweg: Die Unterschiede scheinen mir eher marginal zu sein und stammen wahrscheinlich von unterschiedlicher Feinabstimmung der Module.

    Als Eingangsmaterial verwende ich wieder 3 A-110-1 VCOs mit ihren Sägezahnschwingungen, eine davon ist 1 Oktave nach unten transponiert. Die Mischung geht gleichermaßen in das A-123 und das A-123-2 Filter. Die Selbstresonanz beider Filter wurde zuvor auf die gleiche Tonhöhe gestimmt. Beide Filter, sowie die nachgeschalteten A-132-3 VCAs werden vom gleichen A-140 ADSR moduliert.

    Wir hören jeweils das A-123 Filter auf der linken Seite, das A-123-2 Filter auf der rechten Seite.

    • Ich starte mit einem Eingangslevel von 5 (der noch nicht verzerren sollte) und einer Resonanz (bzw „Q“ beim A-123-2) von 0. Während ein einfaches Arpeggio spielt, fahre ich manuell die Filtereckfrequenz von unten nach oben und zurück – für beide Filter spannungsgesteuert, damit die Eckfrequenzen in etwa parallel verlaufen.
    • Im zweiten Durchgang ist das Eingangslevel wieder 5, die Resonanz aber auf 5 erhöht. Wieder der manuelle Filtersweep von unten nach oben und zurück.
    • Im dritten Durchgang ist das Eingangslevel noch immer bei 5, die Resonanz ist aber auf 10 erhöht – gleicher Filtersweep wie zuvor.
    • Vierter Durchgang: Eingangslevel ist jetzt 10, Resonanz wieder auf 0 reduziert, gleicher Filtersweep wie zuvor.
    • Fünfter Durchgang: Eingangslevel 10, Resonanz 5, Filtersweep.
    • Sechster Durchgang: Eingangslevel 10, Resonanz 10, Filtersweep.
    • Zum Abschluss führe ich nochmal den Filtersweep mit Resonanz 10, aber ohne Eingangssignal (Level = 0) durch, um die pure Eigenresonanz zu demonstrieren.
    Links: A-123, rechts: A-123-2. Zum Vergleich wird der 24 dB – Ausgang des A-123-2 verwendet.

Technische Daten

Breite8 TE
Tiefe45 mm
Strombedarf30 mA (+12V) / -30 mA (-12V)