A-130-8 Octal Linear VCA

Noch mehr VCAs auf kleinstem Raum als beim A-130-8 sind kaum vorstellbar. Nicht weniger als acht voneinander unabhängige, lineare VCAs sind hier auf nur 6TE untergebracht. Und weil noch etwas Platz auf dem Frontpanel war, gibt es als Dreingabe noch Summenausgänge für die Eingänge 1-4, 5-8 oder für alle Eingänge 1-8 zusammen. Damit haben wir also auch noch einen bzw. sogar zwei spannungsgesteuerte Mixer an Bord. Das Modul kann sowohl Audiosignale, als auch Steuerspannungen verstärken. Wie bei fast allen VCAs beträgt die maximale Verstärkung 1.

Was fällt auf? Ja, da ist kein einziger Knopf oder Schalter auf dem Frontpanel. Die Eingangssignale und Steuerspannungen sollten also schon vorher „passend“ sein, oder man setzt einen mehrfachen Abschwächer wie den A-183-5 Quad Attenuator ein. Bei den zu verstärkenden Eingangssignalen muss man sich allerdings keine Sorgen machen: das Modul verträgt Pegel bis +/- 10V, ohne zu verzerren. Höhere Spannungen findet man kaum in Eurorack-Modulen. Die CV-Eingänge sind intern in ihrer Empfindlichkeit justierbar.

Bedienelemente

Eingänge:

  1. CV 1-8: Steuerspannungseingänge für jeden der 8 VCAs.
  2. In 1-8: Eingänge für die Audiosignale oder Steuerspannungen, die in den 8 VCAs verstärkt werden sollen.

Ausgänge:

  1. Out 1-8: Ausgänge für die Audiosignale oder Steuerspannungen, die in den 8 VCAs verstärkt wurden.
  2. Sum Out 1-4: Summenausgang (Mixer-Ausgang) für die Audiosignale oder Steuerspannungen aus den Verstärkern 1 bis 4.
  3. Sum Out 1-8: Summenausgang für alle 8 VCAs.
  4. Sum Out 5-8: Summenausgang für die VCAs 5 bis 8.

Einsatzmöglichkeiten

Acht VCAs, was sonst?

Überall, wo man zusätzliche VCAs benötigt, um z.B. Modulationsspannungen oder einzelne Audiosignale gezielt zu bearbeiten, lassen sich die VCAs im A-130-8 problemlos einsetzen. Bei den meisten Modularsystemen hat man mit einem einzelnen dieser Module erst einmal „ausgesorgt“, selbst wenn man zu sehr komplexen Patches neigt. Die Signalverarbeitung ist sehr sauber, Rauschen oder Verzerrungen sind praktisch nicht vorhanden.

Eine Einschränkung gibt es allerdings, wenn man die VCAs nicht mit LFOs oder manuellen Steuerspannungen (z.B. aus Joysticks usw.) steuern möchte, sondern Hüllkurven einsetzen möchte: Die Werkseinstellung des A-130-8 sieht nur ein Maximum von etwa +5V für die „CV“-Eingänge vor. Bereits der altehrwürdige A-140 ADSR-Generator gibt aber bis +8V aus, die neueren Hüllkurvengeneratoren wie der A-140-2 oder der polyphone A-141-4 gehen am Ende der Attack-Phase sogar auf +10V.

Was passiert, wenn dieser Wert überschritten wird?

Eigentlich gar nicht viel. Die VCAs bleiben sehr gutmütig und verstärken oberhalb ihres Maximalwertes einfach nicht weiter. Es treten dabei auch keine Klangverfärbungen oder gar Clipping der Audiosignale auf. Gleiches gilt natürlich auch für verstärkte Steuerspannungen. Damit ähnelt das Verhalten dem von mir hoch geschätzten A-132-3 Dual linear/exponential VCA in seiner ursprünglichen und in seiner aktuellen Version mit dem CEM3360 bzw. AS3360 (die Interims-Version mit dem SSM2164 verzerrt bei zu großer Steuerspannung).

Einen Nachteil hat dieses Verstärkungs-Limit aber doch: Die Hüllkurven wirken sich etwas anders aus, als man es erwarten würde. Der Effekt ist wie ein hartes Clipping der Steuerspannung (nicht des Audiosignals) am „CV“-Eingang:

  • ADSR-Hüllkurven bekommen ein „Plateau“ zwischen Attack- und Decay-Phase, Attack und Decay wirken dabei verkürzt.
  • Die Sustain-Phase ist im Vergleich zum Maximum (am Ende der Attack-Phase) zu hoch, wir verlieren also Dynamik.
Audioaufnahme: Ein VCO mit Dreieck-Schwingung wird von einem A-130-8 VCA verstärkt. Der VCA wird durch einen A-141-4 ADSR (ca. 10V Maximum) moduliert. Man erkennt deutlich das Plateau des Pegelverlaufs zwischen Attack- und Decay-Phase.
Wenn man in dieser Aufnahme auf einzelne Schwingungen heranzoomt, dann sieht man, dass das Audiosignal selbst in der „Plateau-Phase“ (wie hier) stets unverzerrt und sauber bleibt.
Audioaufnahme wie zuvor, diesmal ist die Hüllkurve über einen Attenuator auf etwa 5V abgeschwächt, so wie es der VCA „erwartet“. Das Plateau zwischen Attack und Decay fehlt hier, der Pegel der Sustain-Phase ist deutlich niedriger als vorher.

Insgesamt nähert sich der Pegelverlauf bei zunehmendem Überschreiten der CV-Limits dem einer AHDSR (Attack-Hold-Decay-Sustain-Release) und schließlich einer Attack-Release-Hüllkurve an, ganz ähnlich wie das ein einfacher Audio-Kompressor machen würde.

Sofern man diesen Effekt nicht ganz gezielt sucht, kann man über Trimmpotentiometer auf der Platine Abhilfe schaffen und die CV-Eingänge auch für höhere Spannungen justieren (siehe Abschnitt „Konfiguration über die Platine“).

Zwei Vierkanal-Mixer oder ein Achtkanal-Mixer (beide spannungsgesteuert)

Über die Ausgänge „Sum Out 1-4“ und „Sum Out 5-8“ lässt sich das Modul als zwei voneinander unabhängige spannungsgesteuerte Vierkanal-Mixer einsetzen, über den Ausgang „Sum Out 1-8“ sogar als Achtkanal-Mixer.

Die Einzelausgänge bleiben dabei unbenutzt, die Mischungen stammen aus den „Sum Out“-Ausgängen. Um z.B. eine sich laufend verändernde und kaum mehr vorhersehbare Mischung aus vier Audiosignalen zu erzeugen, werden die Audioquellen mit den ersten vier „In“-Buchsen verbunden und die ersten vier „CV“-Eingänge mit den Dreiecks-Ausgängen eines A-143-3 oder A-145-4 Quad LFOs.

Wer noch einen der (nicht mehr hergestellten) A-144 Morphing Controller hat, kann damit ein manuelles oder spannungsgesteuertes Morphing erzeugen. Die vier Ausgänge des Morphing Controllers sind dabei die Steuerspannungen für vier „CV“-Eingänge im A-130-8.

Ähnliches ist mit einem A-143-9 VC Quadrature LFO möglich. Allerdings muss man dabei den phasenverschobenen Sinus-Signalen aus dem Quadrature LFO jeweils eine konstante Offset-Spannung zumischen: Wie bei jedem herkömmlichen VCA gibt es beim negativen Steuerspannungen (dem negativen Schwingungs-Teil beim Sinus) keinerlei Verstärkung. Im Gegensatz zu den Dreieck-Signalen des A-144 erzeugen die Sinus-Steuerspannungen zudem auch keine ganz konstante Lautstärke bei den linearen VCAs im A-130-8.

Stereo Mixer

Ähnlich wie bei den oben beschriebenen Mono-Mixern kann man natürlich Stereo-Signale mischen. Wenn man das Thema „Panning“ mal außen vor lässt, dann verkabelt man vier Stereo-Audiosignale wie folgt:

Signal:Eingang:
Audio 1 linksIn 1
Audio 2 linksIn 2
Audio 3 linksIn 3
Audio 4 linksIn 4
Audio 1 rechtsIn 5
Audio 2 rechtsIn 6
Audio 3 rechtsIn 7
Audio 4 rechtsIn 8
Steuerspannung für Audio 1CV 1 & CV 5*
Steuerspannung für Audio 2CV 2 & CV 6
Steuerspannung für Audio 3CV 3 & CV 7
Steuerspannung für Audio 4CV 4 & CV 8
* „CV 1 & CV 5“ bedeutet, dass die Steuerspannung über Multiples, Stackables o.Ä. auf die beiden CV-Eingänge verteilt wird. Analog dazu die drei weiteren Steuerspannungen.

Alle Signale für den linken Kanal gehen in die Eingänge 1-4, diejenigen für den rechten Kanal in die Eingänge 5-8, natürlich in der gleichen Reihenfolge für links und rechts. Als Stereo-Ausgänge dienen dann die beiden Ausgänge „Out 1-4“ (linker Kanal) und „Out 5-8“ (rechter Kanal). Falls man einen „Mono-Mix“ benötigt, kann man dafür natürlich den Ausgang „Sum Out 1-8“ verwenden.

Wer ein solches Setup dauerhaft benötigt, kann die CV-Eingänge auf der Platine mit etwas Löt-Aufwand entsprechend vorverkabeln (siehe Abschnitt „Konfiguration auf der Platine“).

Polyphoner Mixer

Dafür benötigen wir tatsächlich zwei A-130-8! Die vier Ausgänge „Out 1-4“ und „Out 5-8“ beider Module enthalten dann die Mischungen der Audiosignale für die vier Stimmen eines polyphonen A-100 – Setups. Alternativ kann man natürlich auch Steuerspannungen für komplexere Modulationen der vier Stimmen mischen. Das Prinzip – und auch die Steuerung – ist dabei genau so wie bei der Stereo-Mischung zuvor, nur dass jetzt zwei A-130-8 für die vier erforderlichen Kanäle verwendet werden.

Nehmen wir an, wir möchten drei A-111-4 (jeweils Sägezahn, die A-111-4 sind aber unterschiedlich transponiert) und das Rauschen aus einem A-118-1 mischen, um die vier Summensignale in einem A-105-4 weiter zu verarbeiten. Pro Stimme verwenden wir also je einen VCO aus den A-111-4 und das Rauschsignal.

Verkabelung erste Stimme

Die ersten (obersten) Sägezahn Ausgänge der drei A-111-4 werden nacheinander mit den Eingängen „In 1“ bis „In 3“ des ersten A-130-8 verbunden, der „White“-Ausgang mit dem Eingang „In 4“ des ersten A-130-8. Zwischen A-118-1 und dem VCA verwenden wir ein Vierfach-Multiple (z.B. ein A-182-1), das gleiche Signal benötigen wir ja auch noch für die weiteren Stimmen.

Verkabelung zweite Stimme

Jetzt geht es mit den zweiten Sägezahn-Ausgängen der drei A-111-4 weiter, sie werden für die zweite Stimme benötigt. In gleicher Reihenfolge wie bei der ersten Stimme verbinden wir sie mit den Eingängen „In 5“ bis „In 7“ des ersten A-130-8 und das Rauschsignal aus dem Multiple mit dem Eingang „In 8“.

Verkabelung dritte und vierte Stimme

Weiter geht es mit den jeweils dritten und dann den jeweils vierten Sägezahn-Ausgängen der VCOs, die dritten Ausgänge werden – immer in der ursprünglichen Reihenfolge mit den Eingängen „In 1“ bis „In 3“ und die vierten Ausgänge mit „In 5“ bis „in 7“ des zweiten A-130-8 verbunden. Dieser zweite VCA bekommt noch zweimal das Rauschen aus den Multiples: in die Eingänge „In 4“ und „In 8“.

Damit hat jede Stimme die Ausgänge aus drei verschiedenen A-111-4 und das gemeinsame Rauschen bekommen.

Steuern der Mischung

Wir benötigen vier regelbare Spannungsquellen, um das Verhältnis zwischen den drei A-111-4 und dem Rauschsignal einzupegeln. Dazu verwenden wir einen A-183-5 Quad Attenuator, den wir entweder in allen vier Eingängen mit einer konstanten Spannung speisen oder die von Doepfer vorgeschlagene Modifikation als regelbare Vierfach-Spannungsquelle löten.

Die vier Ausgänge des A-183-5 verbinden wir – aufgeteilt über Multiples oder Stackables:

CV-Ausgang A-183-5:CV-Eingänge A-130-8:Welches Audiosignal wird gesteuert?
1Erster A-130-8: CV 1, CV 5
Zweiter A-130-8: CV 1, CV 5
Ausgänge des ersten A-111-4
(der ist z.B. 1 Oktave nach unten transponiert)
2Erster A-130-8: CV 2, CV 6
Zweiter A-130-8: CV 2, CV 6
Ausgänge des zweiten A-111-4
(der ist z.B. eine Oktave nach oben transponiert)
3Erster A-130-8: CV 3, CV 7
Zweiter A-130-8: CV 3, CV 7
Ausgänge des dritten A-111-4
(der ist z.B. untransponiert)
4Erster A-130-8: CV 4, CV 8
Zweiter A-130-8: CV 4, CV 8
Rauschen aus dem A-118-1
Die Verbindung der CV-Eingänge gleicht innerhalb der A-130-8 Module der oben beschriebenen für den Stereo-Mixer. Die Vorverkabelung über Lötbrücken ist also auch hier sinnvoll.

Damit ist die Mischung aus den drei Poly-VCOs und dem Rauschsignal für alle vier Stimmen identisch.

Polyphone Mischung von drei A-111-4 und einem Rauschgenerator. Die Verkabelung für den ersten A-111-4 VCO ist analog für die anderen VCOs und den Rauschgenerator, hier im Sinne der Übersichtlichkeit weggelassen.

An Stelle der konstanten Steuerspannungen aus dem A-183-5 können wir natürlich auch vier LFOs verwenden (evtl. auch mit vier Offset-Spannungen gemischt, weil negative Steuerspannungen bei den VCAs keine Verstärkung bewirken). Oder – wer es ganz extrem mag: Vier A-141-4 Poly ADSRs für die Steuerung, die dann noch individuelle Lautstärkeverläufe für unsere vier Klangquellen in jeder Stimme ermöglichen. Der Erste A-141-4 versorgt dann „CV 1“ und „CV 5“ beider A-130-8, usw.

Etwas komplex und aufwändig? Ja, klar. Der soeben veröffentlichte A-135-5 Poly Mixer kann vieles davon deutlich eleganter, übersichtlicher (und kostengünstiger) lösen. Andererseits … wer ohnehin zwei A-130-8 hat, kann sich damit leicht behelfen und unsere „Bastellösung“ bietet immerhin vier Eingangssignale pro Stimmen, der A-135-5 nur drei, zudem besteht uneingeschränkter Zugriff über alle 16 CV-Quellen, beim Poly-Mixer nur über 3. Dafür hat der Poly-Mixer einen Suboszillator pro Stimme, was ziemlich praktisch ist, wie wir vom A-111-6 wissen. Und er lässt sich auch noch mit einem zweiten Modul kaskadieren, womit wir dann insgesamt 6 Eingänge pro Stimme zur Verfügung haben.

Steuerungsmodul für den Joystick

Der neue A-174-4 3D Joystick bietet neben den Spannungsausgaben für die X- und Y-Achse noch eine „Z-Achse“ (Drehen des Steuerknüppels), sowie Steuerspannungen nach Quadranten an.

Konfiguration über die Platine

Anders als bei vielen neuen Doepfer-Modulen finden wir beim A-130-8 keine Jumper, über die man eine Vielzahl an Optionen im Detail voreinstellen könnte.

Eingangsempfindlichkeit für Steuerspannungen

Dafür gibt es eine Reihe von Trimmpotentiometern für die CV-Eingänge. Die sind ziemlich nützlich, aber natürlich nicht ganz so trivial zu handhaben, wie das Stecken oder Entfernen eines Jumpers.

Board A des Moduls mit den 8 Trimmpotentiometern P1 – P8 für die Empfindlichkeit der Steuerspannungseingänge „CV 1“ – „VC 8“.

Die Zuordnung der Trimmpotis zu den Eingängen ist ganz einfach: P1 ist für den Eingang „CV 1“ zuständig, P2 für „CV 2“ usw. Dreht man die Potis gegen den Uhrzeigersinn, wird die Empfindlichkeit erhöht, im Uhrzeigersinn wird sie verringert, z.B. um das Modul an die Steuerspannungen von ADSR-Generatoren anzupassen.

Um die Eingänge zu justieren, wird ein Eingangssignal (z.B. ein Audiosignal aus einem VCO) an den jeweiligen „In“-Eingang gepatcht und die maximale Steuerspannung am dazu passenden „CV“-Eingang. Bei ADSRs wird Sustain auf das Maximum eingestellt (A, D und R auf Minimum) und ein konstantes Gate an den ADSR-Generator angelegt. Jetzt regelt man mit dem Trimmpoti von minimaler Empfindlichkeit (Trimmpoti im Uhrzeigersinn ganz am Anschlag) so lange gegen den Uhrzeigersinn, bis sich der Pegel des Ausgangssignals (am jeweiligen „Out“-Ausgang) so gerade eben nicht mehr erhöht. Für die „Messung“ kann man z.B. die Pegel-Anzeige in der DAW verwenden. Das Ergebnis ist dann die optimale Empfindlichkeit für die gewählte Spannungsquelle.

Das wiederholt man dann für alle VCAs des Moduls, die angepasst werden sollen. Ja, das ist etwas Arbeit, aber man kann kaum etwas falsch machen.

Vorbelegung der Signal-Eingänge und CV-Eingänge

Die Trimmpotis bekommt noch jeder hin, für die Vorbelegungen sollte man schon wissen, an welcher Seite man den Lötkolben anfassen muss…

Auf dem Board B befinden sich Lötstellen, die man direkt mit etwas Lötzinn verbinden kann. Damit lassen sich „CV 1“ mit „CV 2“, „CV 2“ mit „CV 3“ usw. verbinden, ebenso „In 1“ mit „In 2“, „In 2“ mit „In 3“, usw. Die verbundenen CV-Eingänge sind nützlich, wenn man mehrere Eingangssignale (z.B. 1-4) in gleicher Weise verstärken möchte, wie z.B. beim A-132-2 Quad VCA oder seinem angekündigten Nachfolger A-130-4.

Für den Einsatz als Stereo-Mixer oder Poly-Mixer müssen allerdings „CV 1“ mit „CV 5“, „CV 2“ mit „CV 6“ usw. verbunden werden: Dafür wird ein Kabel zwischen der oberen Fläche von „CV 1 – CV 2“ und der unteren Fläche von „CV4 – CV 5“, zwischen der oberen Fläche von „CV 2 – CV 3“ und der unteren Fläche von „CV 5 – CV 6“ usw. eingelötet. Um hier an die Lötstellen überhaupt dran zu kommen, muss die Platine A entfernt werden. Das bedeutet auch, dass die festen Verbindungen zwischen den beiden Platinen aufgetrennt und anschließend wieder zusammengelötet werden müssen.

Wer so etwas noch nie gemacht hat, sollte vielleicht doch lieber Multiples oder Stackables einsetzen. Sind ein paar Kabel mehr, aber man kann definitiv nichts falsch machen.

Alternativen

A-132-8 Octal polyphonic VCA

Neben dem A-130-8 gibt es nur noch einen achtfachen VCA bei Doepfer, den A-132-8. Der ist allerdings ganz anders konzipiert und bietet vier VCA-Paare, die jeweils hintereinander geschaltet sind – und zwar fest verdrahtet. Insgesamt sind die Steuerungsmöglichkeiten eher für den polyphonen Einsatz ausgelegt, die beiden manuellen Gain-Regler bestimmen z.B. eine konstante Verstärkung von jeweils vier VCAs. Wer auf die Gain-Regler verzichten kann, bekommt das auch mit dem A-130-8 hin, muss dabei allerdings auf die (optionale) exponentielle Verstärkung beim Poly-VCA verzichten.

A-135-3 VC Stereo Mixer

Halt, ich habe gelogen! Es gibt tatsächlich noch einen zweiten achtfachen VCA: den A-135-3 VC Stereo Mixer! Der ist allerdings noch mehr „Spezialist“ als der A-132-8 und mischt vier „linke“ und vier „rechte“ Eingänge zu zwei Ausgangssignalen (Links und rechts). Einzelausgänge wie beim A-130-8 gibt es dabei keine.

A-135-5 Polyphonic Mixer

Brandneu, ebenfalls hoch spezialisiert und mit noch mehr VCAs (12 Stück) an Bord ist der A-135-5 Polyphonic Mixer. Er bietet die Mischung von jeweils drei Eingangssignalen für die vier Stimmen eines polyphonen A-100 Systems. Im Vergleich zum Poly-Mixer mit zwei A-130-8 verfügt er über keine Einzelausgänge, braucht aber mit 10 TE etwas weniger Platz, ist kostengünstiger, hat einen Suboktaver pro Stimme, lässt sich kaskadieren … Test folgt!

A-132-4 Quad Exponential VCA

Nur vier VCAs auf 6TE, dafür mit exponentieller Charakteristik bietet der A-132-4 Quad Exponential VCA.

A-135-1, A-135-2 VC Mixer

Ebenfalls nur mit vier linearen VCAs, dafür mit Abschwächern für CV und Eingangssignale sind die beiden VC Mixer A-135-1 und A-135-2. Als Mixer bieten beide (neben den vier Einzelausgängen) natürlich ebenfalls einen Mix-Ausgang. Der komfortabel geräumige A-135-1 hat zusätzlich vier manuelle Gain-Regler für konstante Verstärkung.

A-132-1 Dual VCA

Der A-132-1 Dual VCA hat nur zwei lineare VCAs auf 4TE und verzichtet ebenfalls auf Abschwächer, bietet dafür zwei Steuerspannungseingänge pro VCA.

Notiz an mich selbst: Es wird Zeit für eine vergleichende Übersicht aller VCAs und VC Mixer…

Klangbeispiele

  • A-130-8, A-174-4, A-149-4 / Zufalls-Sequenz mit Joystick-Steuerung

    Der neue „3D“-Joystick A-174-4 ist ein ziemlich vielseitiges Tool, um mehrere Parameter eines Modularsystems gleichzeitig zu steuern. Wenn es dabei um die Verstärkung von Audiosignalen und/oder Steuerspannungen geht, ist der A-130-8 VCA ein idealer Begleiter.

    Klangquelle unserer Sequenz sind vier leicht unterschiedlich eingestellte A-111-6 Miniature Synthesizer. Die „Out“-Ausgänge der Mini-Synths werden über vier Kanäle des A-130-8 VCAs verstärkt. Die Steuerspannungen dafür liefern die „X-OX“, „Y+OY“, „-X+OX“ und „-Y+OY“ – Ausgänge des Joysticks, jeweils mit leichtem Offset (Regler jeweils bei etwa 11 Uhr – Position).

    Jeweils zwei VCOs werden durch zwei A-149-4 Random Voltage Sources in der Tonhöhe gesteuert (ein A-149-4 ist dabei auf Oktaven quantisiert, der zweite auf Dur-Akkorde mit Septime). Die Trigger für die Mini-Synths und die beiden Zufallsgeneratoren stammen von zwei Spuren eines A-157 Trigger Sequencers.

    Der A-130-8 ist nicht nur für die Lautstärke der Mini-Synths zuständig, sondern – über die verbleibenden vier Kanäle – auch für eine Modulation der Filter-Eckfrequenzen durch die verbleibenden vier Ausgänge in den beiden Zufallsgeneratoren. Die Steuerung dieser Modulation stammt aus den Quadrant-Ausgängen „Q1“ bis „Q4“ des A-174-4 Joysticks (mit voll aufgedrehter Überlappung der Quadranten).

    Die „Z-Achse“ des Joysticks (Drehung des Steuerknüppels) schließlich moduliert direkt die Hüllkurven-Zeiten („CVT“-Eingänge) der Mini-Synths, jeweils zwei über den „Z-OZ“- und zwei über den „-Z+OZ“-Ausgang (kein Offset). Abgesehen vom Joystick gibt es keine manuellen Eingriffe in die Sequenz.

    Zufällige Sequenz mit Steuerung durch Joystick und Achtfach-VCA.
  • A-130-8 / „Shepard-Töne“ (oder so ähnlich)

    Shepard-Töne sind ein psychoakustischer Effekt, bei der z.B. eine Melodie endlos anzusteigen scheint. In der ursprünglichen Version hat man das mit Obertonreihen realisiert, deren Mischungsverhältnis gegeneinander verschoben wurde, so dass der Grundton langsam ausgeblendet wurde und dann der erste Oberton usw., um später wieder eingeblendet zu werden.

    Man kann einen ähnlichen Effekt auch über die Mischung von Tönen erzielen, deren Frequenz in Form eines ansteigenden Sägezahn-Signals moduliert wird, während die Amplitude mit einem Dreieck moduliert wird. Setzt man nun vier jeweils um 90 Grad phasenverschobene Modulationssignale (Sägezähne und Dreiecke) ein, dann wird ein Ton mit steigender Frequenz eingeblendet und wieder ausgeblendet. Beim Reset des Sägezahns ist die Amplitudenmodulation so eingestellt, dass der Sprung nicht hörbar ist. Der zweite Ton wird genauso moduliert, aber – phasenverschobene Modulation – leicht zeitversetzt, ebenso der dritte und der vierte Ton. Damit hört man immer ein Gemisch aus ansteigenden Tönen, die am Ende ausgeblendet werden, um danach wieder (mit niedrigerer Frequenz) langsam eingeblendet zu werden.

    Es gab für solche Zwecke ein sehr frühes Doepfer-Modul, den A-191 Midi-CV / Shepard Generator, der schon lange nicht mehr produziert wird: Er hatte insgesamt 8 Dreiecks- und Sägezahn-Ausgänge, die jeweils um 45 Grad phasenverschoben waren. Das Modul war seiner Zeit weit voraus, die Vorstellung, dass man in einem Modularsystem acht (!!!) VCOs und ebenso viele VCAs einsetzen könnte, schien damals vollkommen abwegig. Heute haben wir mit dem A-111-4 und dem A-130-8 preisgünstige Mehrfach-Module, aber leider keinen Shepard-Generator mehr (ein Modul A-144-4 mit immerhin vier Shepard-LFOs scheint in Planung zu sein, mal sehen, was da kommt).

    Der „nächste Verwandte“ ist der A-143-9 VC Quadrature LFO, der vier um jeweils 90 Grad phasenverschobene Sinus-Signale ausgibt. Könnte man den nicht … ? Leider nicht zufriedenstellend: Für die Frequenzmodulation können wir nur den ansteigenden Teil der Sinuskurve verwenden (wir bräuchten ja eigentlich einen ansteigenden Sägezahn) und für die Amplitudenmodulation fuktioniert nur der positive Teil der Sinuswelle (VCAs können normalerweise nicht negativ verstärken, da bräuchten wir einen präzisen vierfachen Offset-Generator). Wenn man die vier Sinus-Ausgänge für die Frequenzmodulation und den jeweils darauf folgenden (Cosinus- usw. -Ausgang) für die Amplitudenmodulation verwendet, kommt zwar eine Mischung aus immer in der Frequenz ansteigenden VCO-Signalen heraus, durch die „Totzeiten“ der negativen Sinuswellen als VCA-Modulationsquelle bekommen wir aber immer nur zwei gleichzeitig klingende VCOs im Ergebnis – und diese reduzierte Lösung „durchschauen“ (beziehungsweise „durchhören“) wir noch.

    Lange Vorrede für ein kleines Klangbeispiel, sorry…

    Ich verwende aus den zuvor genannten Gründen zwei A-141-4 Poly-ADSR-Generatoren als Modulationsquellen für die vier Oszillatoren in einem A-111-4 VCO. Dabei versuche ich, die Hüllkurve so einzustellen, dass die Frequenzmodulation immer steigend verläuft. Die ADSR-Signale laufen dazu durch einen A-138j Janus-Mixer, der alle vier Hüllkurven invertiert (kein Attack und Sustain, nur Decay und Release). Für den A-130-8 verwende ich einen zweiten A-141-4 Poly-ADSR, der über Attack und Decay / Release in etwa wie ein Dreieck eingestellt ist.

    Die Trigger für die Hüllkurven kommen von einem A-152 Voltage Adressed Switch, der mit einem LFO als Trigger durchgeschaltet wird und bei Step 5 einen Reset durchführt. Die Hüllkurven sind so eingestellt, dass sie sich (über die Release-Zeiten) jeweils sehr großzügig überlappen. Im „Oszilloskop“ (Wellenform-Darstellung der DAW) sieht das dann für die vier VCO-Signale so aus:

    Man sieht zu Beginn der Amplitude die niedrige Frequenz, die laufend erhöht wird, während die Amplituden irgendwo in der Mitte wieder abfallen. Die von mir gewählte Decay / Release – Zeit ist z.B. deutlich zu lang!

    Das ist – zugegeben – eine ziemlich „handgeschnitzte“ Version eines Shepard-Generators, aber das klangliche Ergebnis geht schon mal in die richtige Richtung. Mit mehr Zeit und Feinjustierung wäre das Ergebnis wahrscheinlich noch optimierbar:

    Sehr grober „Nachbau“ eines Shepard-Generators.
  • A-130-8, A-144 / Morphing im Audiobereich

    Oft verwenden wir Morphing ja recht „gemütlich“ wie eine Art erweitertes Crossfading, so etwa bei der seinerzeit recht beliebten „Vektor-Synthese“. Wir rühren mehrere Audioquellen mit einem Joystick (oder ähnlichen Tools wie mehrfachen Hüllkurven) um und freuen uns über die klangliche Veränderung.

    Man kann aber auch auf die „atomare Ebene“ eines Klanges gehen – die einzelnen Schwingungsformen eines Oszillators. Und die kann man natürlich auch in Oszillator-Geschwindigkeit überblenden: Eine Pulswelle startet, wird unterwegs unterbrochen und durch ein Dreieck ersetzt, dem ebenfalls noch lange vor Beendigung eines ganzen Schwingungszykluses das gleiche Schicksal ereilt: Es wird durch ein Dreieck ersetzt und das dan durch einen Sinus (bzw. auch hier wieder einem Teil einer Sinusschwingung). Wenn man das auch noch mit fließenden Übergängen macht, entstehen interessante neue Schwingungsformen. Und wenn dieses Morphing noch mit annähernd (aber nicht ganz!) synchronem Takt erfolgt, dann wandelt sich das Klangbild laufend dabei.

    Einziges Problem: Man braucht – neben einem linearen mehrfach-VCA/Mixer wie dem A-130-8 – einen Morphing-Generator dafür. Der erzeugt aus einer linear ansteigenden Spannung vier um jeweils 90 Grad phasenverschobene einzelne Dreiecks-Spannungen, die dann die Audio-Signale über vier lineare VCAs ein- und ausblenden, so dass der Audiopegel immer gleich bleibt.

    Der A-144 Morphing Controller war so ein Modul, leider ist es nicht mehr in Produktion. Ein erweiterter Nachfolger A-144-4 ist angekündigt, wir sind natürlich sehr gespannt, was der dann kann!

    Setup: Die Ausgänge Puls (nicht symmetrisch als Rechteck eingestellt), Dreieck, Sägezahn und Sinus eines A-111-1 VCOs sind die Eingangskanäle 1-4 für den A-130-8. Die Ausgänge „Out 1“-„Out4“ des Morphing Controllers steuern die Verstärkung über die ersten vier CV-Eingänge. Die Eingänge 5-8 des Verstärkers werden – in umgekehrter Reihenfolge – ebenfalls mit den Ausgängen des VCOs versorgt, die Verstärkung erfolgt analog zu den ersten vier Eingängen. Die Mix-Ausgänge „Sum Out 1-4“ und „Sum Out 5-8“ gehen hart links und rechts in die DAW. Der Morphing Controller wird durch einen zweiten A-111-1 VCO moduliert (Dreiecks-Ausgang).

    Ich starte ohne Modulation und erhöhe langsam die CV-Modulation des A-144, ändere dann leicht die Frequenz des (bisher weitgehend synchronen) Modulations-VCOs und die Modulationstiefe beim Morphing Controller.

    Was passiert? Bei absolut synchronem Audio-VCO und Morphing-Modulations-VCO entsteht ein ungewöhnlicher Klang, der aus dem regelmäßigen „Zusammenschneiden“ von Fragmenten der verschiedenen VCO-Schwingungsformen entsteht. Wenn die Synchronisation langsam auseinanderdriftet, dann werden in jedem Morph-Durchgang etwas andere Fragmente der ursprünglichen VCO-Schwingungsformen aneinander gereiht – der statische Klang kommt in Bewegung.

    Morphing in Audio-Geschwindigkeit.
  • A-105-4, A-130-8 / Nochmal Filter-FM

    Hier verwende ich die Sägezahn-Ausgänge vom A-111-4 als Klangquellen, die Filter-FM übernehmen diesmal die Dreiecks-Ausgänge. Diese werden jetzt mit Hilfe eines A-130-8 Octal Linear VCAs in den Amplituden durch die Hüllkurvensignale des A-141-4 moduliert, bevor sie in den A-105-4 gehen. An Resonanz, Eingangslevel und Gesamt-FM der Filter schraube ich manuell. Delay und Reverb wieder aus der DAW.

    Nochmal FilterFM.
  • A-111-4, A-130-8 / Verstimmen von Oszillatoren

    Gerade bei monophonen Synthesizerstimmen ist es oft lohnend, die einzelnen VCOs ganz leicht gegeneinander zu verstimmen. Wenn man es dezent macht, klingt das nicht „verstimmt“, sondern sehr breit und „schwebend“. Jetzt kann man natürlich anfangen, an den vier „Tune“-Reglern herumzuspielen, aber wenn man dann schnell wieder auf die ursprüngliche Stimmung zurück möchte, dann braucht man trotzdem ein gutes Gehör und feinfühlige Finger.

    Stattdessen verwende ich einen sehr langsam eingestellten A-143-9 VC Quadrature LFO als Modulationsquelle und vier VCAs in einem A-130-8 Octal VCA für die Steuerung dieser Modulation. Dazu eine manuelle Spannungsquelle – verteilt auf die vier CV-Eingänge des A-130-8 – um diese Modulation zu steuern. Die vier Ausgänge aus dem A-130-8 gehen in die vier „Mod“-Eingänge des A-111-4, die alle auf „XM“ eingestellt sind. Die vier „Mod. Level“ – Abschwächer im A-111-4 sind alle auf kleine Werte (z.B. 1) eingestellt.

    Der Audio-Weg bei diesem Klangbeispiel sieht so aus: Die vier Sägezahn-Ausgänge vom A-111-4 (einer +1 Oktave, einer -1 Oktave transponiert) gehen in das A-105-4 Filer und dann in den A-132-8 VCA. Filter und VCA werden durch einen A-141-4 ADSR gesteuert.

    CV und Trigger: Die ganze Sequenz wird vom A-190-5 im „unisono“-Modus übertragen, Midi-Quelle ist ein Arturia KeyStep37. Während der Sequenz drehe ich meinen „Detune-Regler“ langsam von 0 über sehr subtile Verstimmung bis hin zu ziemlich deutlichen „out of tune“-Werten und wieder zurück.

    Detune.

Technische Daten

Breite6 TE
Tiefe40 mm
Strombedarf50 mA (+12V) / -50 mA (-12V)