A-135-5 Polyphonic Mixer

Der lange erwartete polyphone Mixer A-135-5 ist jetzt seit Ende 2023 endlich verfügbar. Ja, man konnte sich natürlich vorher auch schon ganz gut z.B. mit A-130-8 VCAs behelfen, manch ein Poly-Fan hat sich auch eine Reihe von A-138n Narrow Mixern oder A-138f Dual Crossfader eingebaut, aber so richtig elegant war das natürlich alles nicht. Der A-135-5 Mixer ist elegant.

Was macht so ein Poly-Mixer? Nehmen wir an, wir haben zwei polyphone A-111-4 VCOs, die wir gemeinsam für einen vierstimmigen Polysynth mit zwei VCOs pro Stimme nutzen wollen, z.B. für jede Stimme einen Sägezahn vom ersten A-111-4 und zwei Oktaven tiefer ein Dreieck vom zweiten. Insgesamt sind das acht Signale, die auf vier Ausgangssignale (zur weiteren Bearbeitung im Filter z.B.) gemischt werden. Normalerweise möchten wir bei polyphonen Synthesizern die Mischungsverhältnisse für jede Stimme gleich einstellen. Deshalb gibt es im A-135-5 jeweils einen Regler, der vier Eingänge (vier Stimmen) gemeinsam einpegelt: Das sind dann die Eingangsgruppen A, B und C und ihre Regler „Lev.A“ bis „Lev.C“. Die Sägezahn-Ausgänge von unserem ersten A-111-4 verbinden wir mit den vier Audio Inputs „A“, die Dreiecks-Ausgänge vom zweiten z.B. mit den vier Audio Inputs „C“.

Mit dem „Lev.B“-Regler können wir dann noch zusätzlich den internen Frequenzteiler nutzen. Er generiert aus den vier Eingangssignalen von „A“ (in unserem Beispiel Sägezähne) jeweils eine Oktave tiefere Rechtecksignale, so lange die „B“-Eingangsbuchsen unbeschaltet sind. Und wem das nicht reicht, der kann dann noch zwei A-135-5 stacken und bis zu 6 polyphone Klangquellen mischen. „Polyphon“ heißt hier übrigens immer: Vier Stimmen, so wie alle Poly-Module von Doepfer auf vier Stimmen ausgelegt sind.

Was gibt es noch? Zusätzlich haben wir noch einen Summenausgang, falls z.B. ein paraphones Setup das Ziel ist und die vier VCO-Mischungen mit einem gemeinsamen monophon ausgelegten Filter bzw. VCA bearbeitet werden. Die drei Level für die Eingangsgruppen „A“ bis „C“ lassen sich nicht nur manuell regeln, sondern haben jeweils einen Steuerspannungseingang mit Abschwächer und außerdem noch je einen „Mute“-Schalter zum Stummschalten.

Noch etwas? Ja, das Modul eignet sich nicht nur für Audiosignale, sondern ist gleichspannungsgekoppelt und kann damit auch interessante Mischungen von Steuerspannungsquellen (z.B. vier LFOs, vier Hüllkurvengeneratoren und vier Zufalls-Spannungen) mischen. Das ergibt dann schon sehr vielseitige Modulationssignale in unserem Poly-A-100.

Trotz seiner 10 TE ist das ein Modul im neuen „Slim Line“-Design: Die Regler sind etwas schmäler, alle Bedienelemente sind oben, die Anschlussbuchsen unten. Das schafft auch bei Vollverkabelung Übersicht und die Bedienung ist durch die vernünftigen Reglerabstände auch für „dicke Finger“ in keiner Weise eingeschränkt.

Bedienlemente

Eingänge:

  1. Audio Inputs A: Vier Audioeingänge z.B. für vier VCOs, für die vier Sägezahn-Ausgänge eines A-111-4, aber auch z.B. für die vier Ausgänge eines A-141-4 Poly ADSRs, wenn man den Mischer für Steuerspannungen statt für Audiosignale nutzt. In dem Fall könnte man die Hüllkurven mit vier LFOs an den „B“-Eingängen mischen. Die Amplitude der vier Eingänge wird gemeinsam über den Regler „Lev.A“ oder eine Steuerspannung geregelt.
  2. Audio Inputs B: Analog zu den „A“-Eingängen dann z.B. für einen zweiten A-111-4. Wenn diese vier Schaltbuchsen unbelegt sind, werden für den Kanal „B“ die jeweiligen Suboktaven des Kanals „A“ erzeugt und können mit den Eingangssignalen von „A“ gemischt werden.
  3. Audio Inputs C: Analog zu den „A“-Eingängen (im Gegensatz zu „B“ ohne Frequenzteiler).
  4. CV Input A: Steuerspannungseingang zur gemeinsamen Modulation der Amplitude der vier Eingänge „Audio Inputs A“.
  5. CV Input B: Wie „CV Input A“, aber für die vier Eingänge von „Audio Inputs B“ oder die Suboktave von A, falls die „B“-Eingänge nicht benutzt werden.
  6. CV Input C: Wie „CV Input A“, aber für die vier Eingänge von „Audio Inputs C“..

Ausgänge:

  1. Audio Outputs: Vier Einzelausgänge für die Mischungen von „A“, „B“ und „C“ (z.B. zwei Poly-VCOs an „A“ und „C“ und eine vom Mixer generierte Suboktave im Kanal „B“). Das entspricht den vier Einzelstimmen, die dann z.B. im A-105-4 Poly VCF weiter bearbeitet werden können. Wenn man das Modul für Steuerspannungen einsetzt, sind das Modulationssignale für jede der vier Stimmen (z.B. Poly-ADSR, Vierfach-LFO und vierfach Random zur Modulation der Filterfrequenzen eines A-105-4).
  2. Sum: Summenausgang aller Signale der vier Stimmen.

Regler / Schalter:

  1. Lev.A: Manueller gemeinsamer Regler für die vier Pegel der Eingangssignale an „Audio Inputs A“.
  2. Lev.B: Wie „Lev.A“, aber für „Audio Inputs B“.
  3. Lev.C: We „Lev.A“, aber für „Audio Inputs C“.
  4. CV A: Abschwächer für die Steuerspannung am Eingang „CV Inputs A“, mit der wir die Pegel der vier Eingangssignale an „Audio Inputs A“ gemeinsam steuern können.
  5. CV B: Wie „CV A“, aber für „CV Inputs B“.
  6. CV C: Wie „CV A“, aber für „CV Inputs C“.
  7. Mute A: Schalter, um alle vier Eingangssignale an „Audio Inputs A“ stummzuschalten. Das kann man natürlich auch mit dem Regler „Lev.A“ machen, Stummschalten geht aber immer schneller und präziser mit einem Schalter.
  8. Mute B: Wie „Mute A“, aber für „Audio Inputs B“.
  9. Mute C: Wie „Mute „A“, aber für „Audio Inputs C“.

Einsatzmöglichkeiten

Audio-Mixer

Der naheliegenste Einsatz ist ein polyphoner Audio-Mixer, der vor dem (polyphonen) Filter zum Einsatz kommt. Das war bisher die größte logische Lücke in den polyphonen Doepfer-Modulen: Mehrere A-111-4 zu layern und dann mit einem A-105-4 Poly-Filter weiter zu bearbeiten. Der eingebaute Frequenzteiler des Mixers unterstützt diesen Anwendungsfall: Selbst wenn man nur einen einzelnen A-111-4 zur Verfügung hat, kann man mit dem A-135-5 für jede Stimme immer noch noch eine separate Suboktave generieren.

An der Stelle mag man sich fragen: Warum ist das Ding dann linear, wenn es für Audio eingesetzt werden soll? Tatsächlich lassen sich exponentielle Mischer bei Audiomaterial etwas „natürlicher“ bedienen, die Reglerwege entsprechen eher dem, was man bei Lautstärkeverläufen zu hören gewohnt ist.

Spannungsgesteuerte Mischung

Na ja, ein Grund mag sein, dass der A-135-5 nicht zuletzt ein spannungsgesteuerter Mixer ist: Bei automatisierten Überblendungen („Morphing“) sind lineare Verstärker tatsächlich ziemlich praktisch, weil das gemischte Summensignal leichter auf konstantem Niveau gehalten werden kann, wenn man z.B. phasenverschobene Dreiecks-LFOs zur Modulation verwendet. Nicht ohne Grund erfordert z.B. der A-144 Morphing Controller einen linearen Audiomischer: Bei ihm hat die Summe der Signale immer den gleichen Pegel. Mit exponentiellen Mischern ist das – bei phasenverschobener Modulation mit Dreieckssignalen – nicht möglich. Und ja, man kann den A-135-5 auch als eine Art polyphone Version des A-135-2 VC Mixers sehen und zur Steuerung z.B. einen A-144 Morphing Controller einsetzen, wenn auch nur mit drei Kanälen (statt vier).

Nachdem der Mixer für jeden Kanal „A“ bis „C“ einen eigenen CV-Eingang hat, kann man ganz einfach dynamische Mischungen über Steuerspannungen zu erzeugen. Die Mischungen sind – prinzipbedingt – immer für alle vier Stimmen gleich: Damit bieten sich Modulationsquellen an, die dafür gedacht sind, alle Stimmen gemeinsam zu manipulieren. Das sind z.B. (monophones) Channel-Aftertouch, Modulationsrad oder ein einzelner, gemeinsamer LFO.

Weniger geeignet sind Dinge wie Anschlagsdynamik, Tonhöhe oder die Hüllkurven einzelner Stimmen: Das sind Modulatoren, die darauf ausgelegt sind, einzelne Töne separat zu beeinflussen – wir haben aber nur Modulationswege, die für alle vier Stimmen gleichzeitig arbeiten. Wenn man solche notenspezifischen Modulationsquellen einsetzen möchte, dann ist z.B. der A-130-8 Octal Linear VCA – und etwas mehr Verkabelungsaufwand – die bessere Wahl.

Mixer für Steuerspannungen

Ein weiterer Grund für das lineare Design mag sein: Die Nachteile eines linearen Mischers für Audio-Material sind vergleichsweise gering, bei Steuerspannungen dagegen wird man mit einem exponentiellen Mischers im oberen Reglerbereich die Modulationen nicht mehr genau (genug) einstellen können. Das hängt natürlich sehr vom konkreten Einsatzfall ab, wilde Filtermodulationen sind da weniger empfindlich als präzise Frequenzmodulationen von VCOs…

Sogar der Frequenzteiler wird hier wieder interessant: Wenn an den „A“-Eingänge ein LFO (bzw. ein vierfacher LFO) eingespeist wird, dann kann man über den unbeschalteten „B“-Kanal vier Rechteck-LFOs mit halber Frequenz dazumischen.

Konfiguration über die Platine

Kaskadierung

Über die Jumper JP10 bis JP13 können zwei A-135-5 kaskadiert werden und dann bis zu sechs (vierstimmige) Eingangssignale mischen.

Jumper JP4, JP10-JP13 auf Board A.

In der Abbildung sehen wir die Jumper und Pins auf Board A, das noch „huckepack“ eine kleine Platine für den Frequenzteiler trägt. Rechts im Bild die Jumper JP10 bis JP13 zur Kaskadierung mit einem zweiten A-135-5.

In der Werkseinstellung sind hier jeweils Jumper auf den linken beiden der drei Pins gesetzt, der ganz rechte Pin im Bild ist überall frei. Um einen A-135-5 Mixer als Master zu konfigurieren, bleiben diese vier Jumper an ihrem Platz und auf die vier freien Pins werden Jumper-Kabel („Arduino-Kabel“) aufgesteckt:

Master-Konfiguration.

Der Master ist das Mixer-Modul, dessen Ausgänge (Audio Outputs 1-4 und Sum) genutzt werden. Jetzt brauchen wir noch einen Slave, der drei weitere Eingangskanäle „A“, „B“ und „C“ beisteuert, die dann ebenfalls in die Ausgänge des Masters gemischt werden. Die Ausgänge des Slave-Moduls sind dabei inaktiv.

Slave-Konfiguration.

Dazu werden die vier Jumper abgezogen und die anderen Enden unserer Jumper-Kabel werden auf die – in unserer Abbildung untersten – frei gewordenen Pins aufgesteckt. Die Reihenfolge der Kabel muss natürlich gleich sein wie beim Master-Mixer.

Interne Vorverkabelung – Ausgänge

Sehen wir nochmal auf das erste Foto von unserem Board A. Dort befindet sich noch eine Stiftleiste „JP4“ mit 5 Pins:

Hier liegen die Ausgänge des Mixers, bzw. bei einer Master/Slave-Konfiguration die Ausgänge des Master-Mixers (die Slave-Ausgänge sind deaktiviert).

In unserer Abbildung sind das von links nach rechts:

  • Summenausgang (Mischung aller vier Stimmen über alle Kanäle)
  • Mischung aller Kanäle für die Stimme 4
  • Mischung aller Kanäle für die Stimme 3
  • Mischung aller Kanäle für die Stimme 2
  • Mischung aller Kanäle für die Stimme 1

Interne Vorverkabelung – Eingänge

Die vier „A“-Eingänge und die vier „C“-Eingänge des Mixers können über Jumper-Kabel an JP5 und JP6 vorbelegt werden.

JP5 auf Board B (Eingänge für Kanal A).

Von außen nach innen sind das bei JP5 die Pins für die Eingänge der Stimmen 1, 2, 3 und 4 für den Mixer-Kanal „A“.

… und auf der anderen Seite der Platine, ebenfalls unter dem Board A gelegen:

JP6 auf Board B (Eingänge für Kanal C).

Von außen nach innen sind das bei JP6 die Pins für die Eingänge der Stimmen 4, 3, 2 und 1 für den Mixer-Kanal „C“.

Warum nicht auch die „B“-Eingänge?

Die sind ja bereits vorbelegt, nämlich durch die kleine Huckepack-Platine des vierfachen Frequenzteilers. Sollte man diesen Frequenzteiler definitiv niemals nutzen wollen (z.B. weil das Modul ausschließlich als Mixer für langsame Steuerspannungen eingesetzt wird), dann lässt sich die Platine abziehen und man hat auf Board A am Jumper JP3A vier Pins zur Verfügung, an die man auch die „B“-Eingänge des Mixers extern vorbelegen kann.

Die Pins für die Eingänge des Kanals „B“ bei abgezogener Frequenzteiler-Platine.

Zur korrekten Platzierung der Jumper-Kabel für diese Eingänge kann man sich an der (im Bild links von JP3A) Stiftleiste (JP16A, JP17A usw.) orientieren: Links neben den Eingängen für B3 und B4 befindet sich KEIN Pin, links von den Eingängen für B1 und B2 befindet sich der erste Pin dieser Stiftleiste.

Nachdem sämtliche 12 Eingänge der Kanäle A, B und C auf dem Frontpanel als Schaltbuchsen ausgelegt sind, ist eine Vorbelegung durchaus interessant. Wer z.B. häufig die Sägezähne aus zwei A-111-4 VCOs nutzt, kann die vorverkabeln und wird sie nur bei Bedarf über konventionelle Patchkabel durch Dreieck- oder Puls-Signale ersetzen.

Vorverkabelung der Steuerspannung

Für die Steuerspannungseingänge „CV Input A“ bis „CV Input C“ kann ebenfalls eine Vorbelegung über Jumper-Pins erfolgen. Auf Board B finden wir eine Stiftleiste für die CV-Eingänge (und einen CV-Ausgang):

CV-Default-Belegung auf Board B.

Von oben nach unten (auf unserem Foto) sind das:

  • Eingang für die Steuerspannung von Kanal „C“ (DEFCV3 – „Default CV 3“)
  • Eingang für die Steuerspannung von Kanal „B“ (DEVCV2)
  • Ausgang der Steuerspannung von Kanal „A“ (CV1) – ACHTUNG, nicht mit einem EINGANG verwechseln!
  • Eingang für die Steuerspannung von Kanal „A“ (DEVCV1)

Alternativen

A-138n Narrow Mixer, A-138f Dual 3-way Crossfader

Bei manchen der ersten Poly-A100 Systemen wurden vier A-138n Narrow Mixer eingesetzt, um mehrere A-111-4 zu mischen. Jeder Narrow Mixer hat vier Eingänge mit je einem Abschwächer. Damit kann man gut leben, muss aber jede der vier polyphonen Stimmen manuell einstellen. Vorteil: Kleine (oder auch größere) Unterschiede der Mischungen pro Stimme beleben den Gesamtklang. Aber: Schnelle Änderungen im Mischungsverhältnis kann man auf diesem Weg vergessen, man muss halt für jede Stimme manuell „schrauben“. Außerdem kostet ein A-135-5 nur ca. so viel wie zweieinhalb A-138n-Mixer (und braucht auch nur den Platz von zweieinhalb A-138n).

Etwas anders sieht es mit dem A-138f aus: Da das ein Dual-Modul ist, benötigen wir nur zwei Stück und sind beim Preis und Platzbedarf sogar noch günstiger als mit dem A-135-5. Die Funktionalität ist aber ebenfalls deutlich eingeschränkt: Zwar haben wir pro Poly-Stimme nur noch einen einzelnen Regler (statt je vier beim Narrow Mixer), dafür gibt es auch nur zwei von drei Eingangssignalen gleichzeitig zu hören.

A-130-8 Octal Linear VCA

Bis zum Erscheinen des A-135-5 habe ich zwei A-130-8 Octal Linear VCAs und einen (als vierfach-Spannungsquelle) modifizierten A-183-5 Quad Attenuator eingesetzt. Das funktioniert sehr gut, ist aber auch deutlich teurer und im Rack viel breiter als der Poly-Mixer. Details dazu findet man beim A-130-8. Der Hauptvorteil war, dass diese Lösung schon länger verfügbar war und bis zu vier Kanäle (statt der drei „A“-„D“) möglich sind.

A-130-4 Quad VCA

Ein ganz neues Modul von Doepfer. Nein, nicht ganz so neu: Der doppelt so breite A-132-2 Quad VCA ist ein direkter Vorgänger, der A-135-2 Quad VCA / VC Mixer eine deutlich komplexere Alternative. Das Ziel beim A-130-4 ist nicht, eine polyphone Mischung (mehrere A-111-4 usw.) zu erstellen, sondern einfach vier Audio- oder Steuerspannungs-Signale gemeinsam und möglichst gleichartig zu steuern. Wir haben also vier Eingänge und vier Ausgänge (Audio oder CV) und einen manuellen Regler für alle vier Signale gemeinsam, sowie einen Steuerspannungseingang für alle vier Signale gemeinsam.

Vorteil: Manchmal braucht man gar keinen Mixer, sondern nur einen vierfachen – per CV steuerbaren – Abschwächer, z.B. um die Intensität eines Vibratos (beim A-111-4) oder Tremolos (beim A-132-8) über eine Hüllkurve zu steuern. Bei vergleichbaren Modulationen des A-105-4 Filters benötigt man keinen separaten A-130-4, das Modul hat alle Steuerungsmöglichkeiten „an Bord“.

Einen Frequenzteiler bietet freilich weder der A-138n noch der A-138f oder A-130-8. Vierfach-Frequenzteiler gibt es außer dem A-135-5 keine. Vierfach-Waveshaper fehlen übrigens auch noch…

Klangbeispiele

  • A-135-5 / CV-Mixer für die Filter-Modulation

    Neben dem offensichtlichen Anwendungsfeld als polyphoner Mixer für Audio-Signale (Poly-VCO-Mixer) kann der A-135-5 natürlich auch als polyphoner Mixer für Steuerspannungen eingesetzt werden. Und selbst der eingebaute Suboszillator / Frequennzteiler muss dabei nicht ungenutzt bleiben…

    Ich verwende zwei A-111-4 VCOs (Sägezahn-Ausgänge), die diesmal mit zwei A-138f Crossfadern manuell gemischt werden und in einem A-105-4 Poly-VCF und einem A-132-8 Poly-VCA weiter verarbeitet werden. Filter und Verstärker werden jeweils von einem A-141-4 Poly-ADSR gesteuert. Der ADSR für die Filter-Modulation geht dabei in den Kanal „C“ des A-135-5, der ADSR für den VCA ist direkkt mit dem Poly-VCA verbunden.

    Für die Modulation des Filters setze ich zusätzlich die vier Rechteck-Ausgänge eines A-145-4 Vierfach-LFOs ein, sie sind mit den Eingängen des Kanals „A“ unseres Mixers verbunden. Die LFO-Frequenzen sind leicht verstimmmt, so dass jede Note eine eigene LFO-Frequenz bekommt.

    Etwas Hall und Delay aus der DAW.

    Ich starte mit einer reinen ADSR-Modulation des Filters, mische dann (ab ca. 0:25) die pro Stimme leicht unterschiedlichen LFO-Modulationen dazu und schließlich (ab ca. 1:00) den Kanal „B“, der ohne eigenes Eingangssignal die LFO-Modulationsspannungen jeweils in der Frequenz halbiert und erhalte eine deutlich komplexere Modulation der Filter.

    Mix einer polyphonen Filter-Modulation.
  • A-135-5 / Zwei A-111-4 und Suboktave

    In diesem Klangbeispiel werden zwei A-111-4 mit dem A-135-5 Poly-Mixer gemischt. Das gemischte Signal wird in einem polyphonen A-105-4 Filter und einem A-132-8 Poly-VCA weiter verarbeitet, Filter und VCA werden jeweils durch einen A-141-4 Poly-ADSR gesteuert. Die Sequenz stammt von einem Arturia KeyStep Pro. Etwas Hall und Delay aus der DAW.

    Wir hören zuerst den ersten A-111-4 (Sägezahn-Ausgänge), dem langsam (ab ca. 0:25) die Suboktave aus dem A-135-5 zugemischt wird. Danach (ab ca. 1:10) wird zusätzlich noch der zweite A-111-4 eingeblendet: Rechteck-Ausgänge, zwei Oktaven über dem ersten A-111-4.

    Schließlich wird zuerst der erste A-111-4 ausgeblendet und dann die Frequenzteiler-Signale aus dem Mixer.

    Mischung aus zwei Poly-VCOs und dem Frequenzteiler des Poly-Mixers.
  • A-135-5 / Zufallsmodulation

    In diesem Klangbeispiel verwende ich wieder zwei A-111-4 VCOs (Sägezahn und – zwei Oktaven höher – modulierte Pulswelle) an den Eingängen „A“ und „C“ des A-135-5 Poly-Mixers. Eine polyphone Sequenz aus dem Arturia KeyStep Pro steuert den Synthesizer. Die Lautstärkeverhältnisse zwischen den VCOs und der Suboktave des Mixers werden von drei Zufalls-Spannungen aus einem A-149-4 moduliert, die Trigger für das Zufallsmodul stammen aus dem A-190-5. Etwas Delay und Hall aus der DAW.

    Zufällige Modulation der Mischungsverhältnisse von Poly-VCOs im A-135-5.
  • A-135-5, A-144 / Poly-VCO Morphing

    Das ist mal wieder ein Audiobeispiel, bei dem ich durch intensive Modulation nahe an die „Selbstzerstörung“ des Klanges gehe – die Schöngeister mögen es mir nachsehen, manchmal mag ich es klanglich extremer (und damit musikalisch nur noch für „Sonderfälle“ einsetzbar). Aber vielleicht ist das ja trotzdem interessant…

    Zwei polyphone A-111-4 VCOs werden im A-135-5 Poly-Mixer gemischt, Kanal „B“ erzeugt die Suboktave im Mixer, Kanal „A“ sind Sägezahn-Signale und Kanal „C“ Dreieck-Signale, zwei Oktaven höher. Die drei Modulationseingänge des Mixers (für „A“, „B“ und „C“) werden von einem A-144 Morphing Controller gesteuert. Der ist nun eigentlich für vier Signale ausgelegt, also muss ich die Modulations-Intensitäten manuell soweit justieren, bis etwas Sinnvolles herauskommt. Der A-144 wird moduliert durch einen Dreiecks-Ausgang des A-145-4 Quad LFOs. Der erzeugt auch negative Spannungen, die der Morphing Controlller nicht erwartet: Also ist noch ein A-183-2 Offset / Polarizer dazwischen geschaltet, um das auszugleichen, so dass der Morphing Controller nur mit positiven Spannungen gesteuert wird.

    Also etwas Schrauben und Tüfteln vorab.

    Die so gemischten VCO-Signale werden von einem A-105-4 VCF und einem A-132-8 Octal Polyphonic VCA weiter verarbeitet, Filter und Verstärker werden von zwei A-141-4 Poly ADSRs moduliert. Die Sequenz stammt von einem Arturia Keystep Pro, das alles über das A-190-5 Midi-CV-Interface steuert. Etwas Hall und Delay aus der DAW.

    Ich starte mit einer sehr langsamen Modulation des Morphing Controllers, man hört deutlich die drei verschiedenen Oszillatoren (bzw. den Frequenzteiler), das Default-Level der drei Mixer-Kanäle ist auf 0 eingestellt. Dann erhöhe ich langsam die Frequenz des LFOs, der den Morphing Controller steuert. Bei manchen LFO-Frequenzen gibt es eine schöne Interaktion zwischen Morphing und der Sequenz. Ich erhöhe die Frequenz noch weiter, bis es leichte psychoakustische Effekte wie eine scheinbare Erhöhung der Geschwindigkeit oder später auch der Frequenz gibt – und am Ende wieder zurück zu einer ganz langsamen Modulationsgeschwindigkeit.

    Morphing von zwei VCOs und dem Frequenzteiler des Poly-Mixers.

Technische Daten

Breite10 TE
Tiefe55 mm
Strombedarf50 mA (+12V) / -40 mA (-12V)