A-120 24dB Low Pass Filter

Das Modul A-120 ist – der Name „Low Pass 1“ sagt es schon – so etwas wie die „Mutter aller Doepfer-Filter“ (historisch betrachtet, nicht technisch). Die Schaltung basiert auf der berühmten 24 dB Moog Transistorkaskade („Ladder“-Filter). Und das ist nun tatsächlich die amtliche Mutter aller Synthesizer-Filter.

Aber wie das halt manchmal mit Müttern so ist: Das Verhältnis zu ihr war nicht für alle immer ganz ungetrübt. Woran lag das? Die Transistorkaskade ist eigentlich ein Garant für einen satten und charakteristischen Sound. Ursprünglich war die Abstimmung des A-120 allerdings auf sauberen Klang und möglichst geringe Verzerrung ausgerichtet. Die Verzerrungen des leicht übersteuerten Filters sind aber ein typisches Merkmal im „Moog-Gesamtklang“. Eigentlich war das sogar ein Fehler im Layout der Schaltung des Minimoogs. Aber da war der kleine Synthesizer schon in Serienproduktion gegangen. Was soll man machen, dann hat man eben eine Legende geschaffen. (Oder so ähnlich – ich war nicht dabei…)

Deutlich erkennbares Clipping bei diesem Sägezahn aus einem einzelnen A-110-1 (ohne weitere Verstärkung). Der Eingangsregler „Lev.“ steht erst auf 6. Da geht noch mehr!

Die aktuellen A-120 Module sind schon etliche Jahre so abgestimmt, dass sie bereits recht früh in eine angenehm klingende Sättigung gefahren werden können, wie man es von den historischen Vorbildern kennt. Es handelt sich dabei im Prinzip um ein symmetrisches Clipping, das z.B. Sägezahn, Dreieck oder Sinus am oberen und unteren Rand der Schwingung abschneidet.

Klingt immer noch schön! Und im Vergleich zum Original scheint mir persönlich die Möglichkeit der Filter-Verzerrung aufgrund der Abstimmung des heutigen A-120 noch ein gutes Stück weiter zu gehen. Aber da können wahrscheinlich Besitzer von originalen Minimogs mehr dazu sagen.

Bedienelemente

Eingänge:

  1. Frq.: Regler für die Eckfrequenz.
  2. CV2: Abschwächer für den Steuerspannungs-eingang „CV2“.
  3. CV3: Abschwächer für den Steuerspannungs-eingang „CV3“.
  4. Lev.: Abschwächer für den Audio­eingang.
  5. Res.: Regler für die Resonanz (Eigenschwingung) des Filters. Achtung: Die Selbstoszillation setzt bereits ab einer Reglerstellung von ca. „3“ ein.

Ausgänge:

  1. Audio Out: Ausgang des Filters, hier können Sie das gefilterte Eingangs­signal hören.

Regler / Schalter:

  1. Frq.: Regler für die Eckfrequenz.
  2. CV2: Abschwächer für den Steuerspannungs-eingang „CV2“.
  3. CV3: Abschwächer für den Steuerspannungs-eingang „CV3“.
  4. Lev.: Abschwächer für den Audio­eingang.
  5. Res.: Regler für die Resonanz (Eigenschwingung) des Filters. Achtung: Die Selbstoszillation setzt bereits ab einer Reglerstellung von ca. „3“ ein.

In Basissystemen enthalten

Das Modul A-120 ist Bestandteil vieler Basis­systeme und dadurch vergleichsweise weit verbreitet. Ein sehr solides Filter, das gut klingt (nur eben nicht unbedingt nach „100% Original-Minimoog im Land wo man die Flöhe husten hört“).

Für ein kleines System mit zwei preiswerten und klassischen Filtern ist eine Kombination dieses 24dB Tiefpassfilters mit dem A-106-5 SEM Filter (12 dB Multimode) eine Überlegung wert.

Multiple Modulation auch hier

Drei LFOs modulieren ein A-120 Filter.

Die „frühen“ Doepfer Filter haben oft noch drei Modulationseingänge für die Eckfrequenz. Das lädt natürlich zu komplexeren Modulationen mit mehreren LFOs oder Hüllkurvengeneratoren ein, ohne dass man dafür extra einen Mixer für die Steuerspannungen opfern müsste.

Alternativen

A-108 48dB Lowpass / Bandpass

Ebenfalls auf Basis einer Transistorkaskade, aber mit verschiedenen Flankensteilheiten (6 dB, 12 dB, 24 dB und 48 dB) sowie einem Bandpass und direktem Zugriff auf den Feedbackweg: Das A-108 Filter.

Im Gegensatz zum A-120 bietet es nicht nur die zusätzlichen Flankensteilheiten, sondern auch einen Einstiegspunkt in den Feedbackweg, mit dem man z.B. einen Federhall usw. in die Feedbackschleife einbauen kann, mit dem sich aber auch mit Hilfe eines VCAs ein spannungsgesteuertes Feedback realisieren lässt.

Ein tolles Tool für Varianten klassischer Synthesizer-Sounds, in meinem eigenen Rack leisten seit vielen Jahren ganze 6 A-108 Filter ihren Dienst – freilich begleitet vom „Original“, dem A-120.

A-103 18dB Lowpass

Eine anders ausgelegte und am Filter der TB303 orientierte Transistorkaskade bietet das A-103 18dB Lowpass Modul. Es hat ansonsten das gleiche Frontplatten-Layout wie unser A-120 (d.h. 3 Steuerspannungseingänge für die Eckfrequenz). Für die wahren Fans der 303 klingt natürlich nur eine 303 wie eine 303, für den Rest der Welt ist das ein interessant klingendes Filtermodul, das sehr gut verwertbare Sounds bietet.

A-102 Diode Lowpass

Noch ein ganz klassisches Doepfer-Filtermodul mit dem gleichen Frontplatten-Layout und drei CV-Eingängen. An Stelle der Transistorkaskade werden beim A-102 allerdings Dioden eingesetzt. Das Vorbild ist EMS, der Klang und das Klangverhalten bei verschiedenen Eckfrequenzen / Resonanzen sind sehr eigen – und natürlich lohnend! (Ja, ich habe viel zu viele Filter in meinem Rack…)

Klangbeispiele

  • A-120 / Filtersättigung über den Eingangslevel

    Wie üblich verwende ich 3 A-110 VCOs, jeweils mit dem Sägezahn-Ausgang, gemischt in einem A-138b und gesteuert durch einen A-155 Sequenzer. VCF und VCA (ein A-132-3) werden vom gleichen A-140 ADSR moduliert, zusätzlich steuert ein langsamer Dreiecks-LFO die Eckfrequenz des A-120 Filters. Die Resonanz des Filters drehe ich in jedem Klangbeispiel langsam von 0 nach 10.

    Wir starten mit einem Eingangs-Level von 1:

    Level = 1

    In den nächsten Beispielen wird genauso verfahren, der Eingangspegel wird jedesmal weiter erhöht:

    Level = 3
    Level = 6
    Level = 10

Technische Daten

Breite8 TE
Tiefe65 mm
Strombedarf30 mA (+12V) / -20 mA (-12V)