Das Modul A-120 ist – der Name „Low Pass 1“ sagt es schon – so etwas wie die „Mutter aller Doepfer-Filter“ (historisch betrachtet, nicht technisch). Die Schaltung basiert auf der berühmten 24 dB Moog Transistorkaskade („Ladder“-Filter). Und das ist nun tatsächlich die amtliche Mutter aller Synthesizer-Filter.
Aber wie das halt manchmal mit Müttern so ist: Das Verhältnis zu ihr war nicht für alle immer ganz ungetrübt. Woran lag das? Die Transistorkaskade ist eigentlich ein Garant für einen satten und charakteristischen Sound. Ursprünglich war die Abstimmung des A-120 allerdings auf sauberen Klang und möglichst geringe Verzerrung ausgerichtet. Die Verzerrungen des leicht übersteuerten Filters sind aber ein typisches Merkmal im „Moog-Gesamtklang“.

Die aktuellen A-120 Module sind so abgestimmt, dass sie bereits recht früh in eine angenehm klingende Sättigung gefahren werden können, wie man sie von den historischen Vorbildern kennt. Es handelt sich dabei im Prinzip um ein symmetrisches Clipping, das z.B. Sägezahn, Dreieck oder Sinus am oberen und unteren Rand der Schwingung abschneidet.
Bedienelemente
Eingänge:
CTRL-A120-INAusgänge:
CTRL-A120-OUTRegler / Schalter:
CTRL-A120-SWIn Basissystemen enthalten
Das Modul A-120 ist Bestandteil vieler Basissysteme und dadurch vergleichsweise weit verbreitet. Ein sehr solides Filter, das gut klingt (nur eben nicht unbedingt nach „100% Original-Minimoog im Land wo man die Flöhe husten hört“).
Für ein kleines System mit zwei preiswerten und klassischen Filtern ist eine Kombination dieses 24dB Tiefpassfilters mit dem A-106-5 SEM Filter (12 dB Multimode) eine Überlegung wert.
Multiple Modulation auch hier
Die „frühen“ Doepfer Filter haben oft noch drei Modulationseingänge für die Eckfrequenz. Das lädt natürlich zu komplexeren Modulationen mit mehreren LFOs oder Hüllkurvengeneratoren ein, ohne dass man dafür extra einen Mixer für die Steuerspannungen opfern müsste.
Alternativen
Ebenfalls auf Basis einer Transistorkaskade, aber mit verschiedenen Flankensteilheiten (6 dB, 12 dB, 24 dB und 48 dB) sowie einem Bandpass und direktem Zugriff auf den Feedbackweg: Das A-108 Filter.
Im Gegensatz zum A-120 bietet es nicht nur die zusätzlichen Flankensteilheiten, sondern auch einen Einstiegspunkt in den Feedbackweg, mit dem man z.B. einen Federhall usw. in die Feedbackschleife einbauen kann, mit dem sich aber auch mit Hilfe eines VCAs ein spannungsgesteuertes Feedback realisieren lässt.
Ein tolles Tool für Varianten klassischer Synthesizer-Sounds, in meinem eigenen Rack leisten seit vielen Jahren ganze 6 A-108 Filter ihren Dienst – freilich begleitet vom „Original“, dem A-120.
Klangbeispiele
Wie üblich verwende ich 3 A-110 VCOs, jeweils mit dem Sägezahn-Ausgang, gemischt in einem A-138b und gesteuert durch einen A-155 Sequenzer. VCF und VCA (ein A-132-3) werden vom gleichen A-140 ADSR moduliert, zusätzlich steuert ein langsamer Dreiecks-LFO die Eckfrequenz des A-120 Filters. Die Resonanz des Filters drehe ich in jedem Klangbeispiel langsam von 0 nach 10.
Wir starten mit einem Eingangs-Level von 1:
In den nächsten Beispielen wird genauso verfahren, der Eingangspegel wird jedesmal weiter erhöht:
Technische Daten
Breite | 8 TE |
Tiefe | 65 mm |
Strombedarf | 30 mA (+12V) / -20 mA (-12V) |