Das Modul wird nicht mehr hergestellt.
Das A-121 ist ein frühes, aber sehr gelungenes Filterdesign von Doepfer. Leider ist der verwendete Curtis-Baustein CEM 3320 nicht mehr lieferbar, so dass das Modul nicht mehr im Handel erhältlich ist. Schade, denn es hat einen ganz eigenen Klangcharakter und einige interessante technische Eigenschaften.
An den heutzutage schon fast etwas „barock“ wirkenden Maßen erkennt man schnell, dass wir es mit einem sehr frühen Design von Doepfer zu tun haben. Ja, irgendwie sind die 12 TE fast Platzverschwendung für so ein „einfaches“ Filtermodul. Aber die vielfältigen Modulationsmöglichkeiten (ZWEI Eingänge für die Modulation der Resonanz!) und der großzügige Platz zwischen den Bedienelementen lassen dafür auch ein sehr komfortables Arbeiten mit dem Modul zu. Alles hat eben seinen Preis (und seine Berechtigung, je nachdem, was man möchte).
Bedienelemente
Eingänge:
- Audio In: Audioeingang.
- FCV1: Steuerspannungseingang für die Eckfrequenz (ohne Abschwächer).
- FCV2: Steuerspannungseingang für die Eckfrequenz (mit Abschwächer „FCV2“).
- QCV1: Steuerspannungseingang für die Resonanz des Filters (ohne Abschwächer).
- QCV2: Steuerspannungseingang für die Resonanz des Filters (mit Abschwächer „QCV2“).
Ausgänge:
- Notch: Audioausgang für den Notchfilter–Modus (Bandsperre).
- High: Audioausgang für den Highpassfilter–Modus.
- Band: Audioausgang für den Bandpassfilter–Modus.
- Low: Audioausgang für den Lowpassfilter–Modus.
Regler / Schalter:
- Audio Level: Abschwächer für den Audioeingang.
- Frequ.: Regler für die Eckfrequenz, betrifft alle Filtermodi.
- FCV2: Abschwächer für den Steuerspannungs-eingang „CV2“.
- Res.: Regler für die Resonanz des Filters.
- QCV2: Abschwächer für den Steuerspannungs-eingang „QCV2“ (zur Steuerung der Resonanz).
Hochpass mit Selbstoszillation
Eine klangliche Besonderheit: Das A-121 ist eines der wenigen Hochpass-Filter mit der Möglichkeit einer Selbstoszillation (das A-101-1 kann ebenfalls Selbstoszillation im Hochpass-Modus, ist aber ziemlich „empfindlich“ bezüglich Einsatzpunkt und Clipping).
Genaues Tracking (1 V / Oktave)
Die Eckfrequenz und damit die Frequenz des Sinustones bei Selbstoszillation ist (zumindest bei meinem Exemplar) sehr genau steuerbar (1 V / Oktave). Damit lässt sich das Filter hervorragend als tonal spielbarer Sinus-Oszillator einsetzen.
Crossfading der Einzelausgänge
Wie alle Multimodefilter ist auch das A-121 sehr vielseitig einsetzbar. Ähnlich wie beim A-106-6 sind durch die 4 Einzelausgänge mit Hilfe eines spannungsgesteuerten Mixers oder Crossfaders auch fließende Übergänge zwischen verschiedenen Filtermodi realisierbar.
Alternativen
Für das leider nicht mehr produzierte Modul A-121 gibt es einen Nachfolger: Das Multimode-Filter A-121-2. Es ist mit 8 TE deutlich schmäler und bietet grundsätzlich fast die gleiche Funktionalität (einzige Einschränkung: nur ein Eingang zur Modulation der Resonanz). Allerdings klingt es deutlich anders als sein etwas „rauer“ Vorgänger.
Und auch der A-121-2 hat mittlerweile einen „Nachfolger“, der das Modul allerdings nicht ablöst, sondern eine platzsparende Alternative darstellt: Das A-121-3 Multimode-Filter ist fast baugleich zum A-121-2, benötigt als „Slim Line“ Modul aber nur noch 4 TE Platz im Rack.
Gleiche Filtertechnik, aber luxuriös und aufwändig für den Stereo-Einsatz konzipiert ist das neue A-121s. Hier kann zwischen den verschiedenen Filtermodi stufenlos überblendet werden.
Klangbeispiele
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A-121 / Sequenz mit verschiedenen Filtermodi
In diesem Beispiel werden die Sägezahn-Ausgänge von drei A-110-1 VCOs eingesetzt, ein VCO ist eine Oktave nach unten transponiert. Die VCOs werden von einem A-155 Sequencer gesteuert. Die Audio-Level für den Filtereingang sind vergleichsweise hoch, um die typische Anzerrung durch das A-121 Filter zu zeigen. Der Filterausgang geht noch in einen A-132-3 VCA, der von einem A-140 gesteuert wird.
Wir starten mit dem Notchfilter (0:00-1:22), danach Hochpass (1:22-2:53), Bandpass mode (2:53-4:30) und Tiefpass (4:30-6:17). In jedem der 4 Durchgänge beginne ich ohne Resonanz und einem sehr langsamen LFO, der die Filtereckfrequenz moduliert. Dann erhöhe ich langsam die Resonanz bis zum Maximum, füge ADSR-Modulation der Filtereckfrequenz hinzu, verringere die Resonanz wieder langsam bis auf Null und blende schließßlich aus.
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A-121, A-121-2 / Vergleich der Filter
In den folgenden Klangbeispielen möchte ich den A-121-2 direkt mit seinem Vorgänger A-121 vergleichen. Beide Filter werden von 3 A-110-1 VCOs gespeist (Sägezahn-Ausgänge, ein VCO ist 1 Oktave nach unten transponiert), ein A-155 Sequencer steuert die VCOs und zwei A-140 ADSR-Generatoren, die das Filter bzw. den nachgeschalteten A-132-3 VCA steuern.
Bei jedem Durchgang starte ich mit maximaler Filtereckfrequenz, die ich manuell auf „0“ drehe und danach wieder zurück zum Maximum. Alle Einstellungen sind gleich, aufgrund der deutlich höheren Eingangsverstärkung des A-121-2 ist dort der Aufnahmepegel etwas reduziert, um Übersteuerungen zu vermeiden.
Für jeden Filtermodus gibt es einen Durchlauf mit Resonanz (bzw. „Q“) auf 0, 5 und 10. Der Input Level ist dabei jeweils in Mittelstellung auf 5. Bei einem vierten Durchlauf ist der Input Level auf 10 (und sorgt damit für Verzerrung des Eingangssignals), die Resonanz/Q steht dabei auf 5.
Notch-Filter:
Highpass-Filter:
Bandpass-Filter:
Lowpass-Filter:
Technische Daten
Breite | 12 TE |
Tiefe | 55 mm |
Strombedarf | 30 mA (+12V) / -20 mA (-12V) |