Das Wasp Filter setzt die etwas eigenwillige Filterschaltung des EDP Wasp Synthesizers aus dem Jahr 1978 ein. Das 12 dB Filter erzeugt bei höherer Resonanz ganz eigenartige, „wilde“ Verzerrungen, die aber immer sehr gut dosierbar bleiben. Möglichkeiten und Struktur des Moduls (nicht aber das Layout des Frontpanels) gleichen dem A-106-5 SEM Filter, der Klang ist natürlich komplett anders.
Bedienelemente
Eingänge:
- Audio In: Audioeingang.
- CV1: Steuerspannungseingang für die Eckfrequenz (ohne Abschwächer).
- CV2: Steuerspannungseingang für die Eckfrequenz (mit Abschwächer).
Ausgänge:
- BP Out: Ausgang für den Bandpassfilter-Modus.
- LP / HP Out: Ausgang für den überblendbaren Lowpassfilter- / Highpassfilter- (bzw. Notchfilter-) Modus.
Regler / Schalter:
- Lev.: Abschwächer für den Audioeingang.
- Frq.: Regler für die Eckfrequenz.
- CV2: Abschwächer für den Steuerspannungs-eingang „CV2“.
- Res.: Regler für die Resonanz des Filters.
- Mix: Überblendregler für die Filtermodi Lowpass-filter, Notchfilter (Mitte) und Highpassfilter.
Charakterdarsteller
Das Filter eignet sich gut für schneidende, etwas angezerrt wirkende Solo-Sounds, für Drums und Effekte. Aufgrund seiner etwas ungewöhnlichen Klangcharakteristik ist es weniger ein „Brot & Butter“ Filter, sondern ein sehr guter Spezialist für auffälligere Klänge mit Charakter.
Selbstoszillation
Wer ein Wasp-Filter mit Selbstoszillation möchte, kann das Modul modifizieren (ein wenig Geschick und Erfahrung mit dem Lötkolben vorausgesetzt).
Mögliche Schwachstelle
Von Doepfer stammt der Hinweis, dass der verbaute Inverterbaustein CD4069 in seltenen Fällen ausfallen kann. Das Problem lässt sich leider nicht vermeiden, ohne dem Filter seinen typischen „Wasp-Klang“ zu nehmen. Der Inverter ist allerdings ein leicht zu beschaffendes Bauteil, lässt sich leicht ersetzen und kostet meist deutlich weniger als 1 Euro. Mein eigener A-124 ist übrigens schon seit weit über 10 Jahren ohne Störung im Betrieb…
Klangbeispiele
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A-124 / Wasp-Sequenz
In diesem Beispiel werden die Sägezahn-Ausgänge von drei A-110-1 VCOs eingesetzt, ein VCO ist eine Oktave nach unten transponiert. Die VCOs werden von einem A-155 Sequencer gesteuert, das Filter wird von einer ADSR-Hüllkurve und einem langsamen Sinus-LFO moduliert. Der Eingang des Filters ist auf Maximum gestellt.
Wir starten ganz ohne Resonanz, ich blende manuell von Tiefpass über Notch zum Highpass. Im Anschluss daran wird mit einem A-134-1 VC Panning/Crossfader vom LP/HP-Ausgang zum Bandpass überblendet. Jetzt wird die Resonanz des Filters bis zum Maximum erhöht. Danach hören wir wieder den HP/LP-Ausgang, ich regle wieder vom Hochpass über Notch zum Tiefpass und reduziere die Resonanz wieder bis Null.
Technische Daten
Breite | 8 TE |
Tiefe | 45 mm |
Strombedarf | 30 mA (+12V) / -10 mA (-12V) |