Auch der Bit Modifier / Bit Cruncher ist ein digitales Modul, das mit analogen Steuerspannungen moduliert werden kann. Das Modul basiert auf einem 12-Bit Wandler, was für die angestrebten „Lo-Fi“-Effekte recht gut passt.
Das Modul führt – einfach gesprochen – nach der Wandlung der Audiosignale in digitale Informationen einige rein mathematische Operationen durch und wandelt das Ergebnis dann wieder zurück in analoge Audiosignale.
Bedienelemente
Eingänge:
- Signal In: Audioeingang.
- BC CV: Steuerspannungseingang zur Modulation der Bitcruncherfunktionen – abhängig vom gewählten Modus.
- SR CV: Steuerspannungseingang zur Modulation der „Sampling Rate“, d.h. der Auflösung des Wandlers.
Ausgänge:
- Signal Out: Audioausgang.
Regler / Schalter:
- Mode: Drehschalter zur Auswahl des gewünschten Modus zur Manipulation der digitalisierten Audiodaten. Details zu den einzelnen Modi werden in der Tabelle weiter unten beschrieben.
- Lev.: Abschwächer für den Audioeingang „Signal In“.
- BC: Manueller Regler für die jeweilige Bitcruncherfunktion – abhängig vom gewählten Modus.
- Lev.: Abschwächer für den Steuerspannungseingang „BC CV“.
- SR: Manueller Regler für die „Sampling Rate“.
- Lev.: Abschwächer für den Steuerspannungs-eingang „SR CV“.
Etwas Mathematik
Das Modul stellt über den Schalter „Mode“ 16 verschiedene mathematische Funktionen bereit, die auf das digitalisierte Audiomaterial angewendet werden können:
Nr. | Funktion | Anmerkung |
---|---|---|
1 | Reduzierung der Bit-Anzahl (Bit Crushing) | Über BC wird die Anzahl Bits eingestellt, so dass man von den ursprünglich 12 Bit auf extrem geringe Auflösung der Amplituden (und damit auch der Obertonstrukturen) reduzieren kann. |
2 | UND | Die Bits des Wertes von BC werden über ein logisches UND mit den Bits des digitalisierten Audiosignals verknüpft. |
3 | ODER | Wie Funktion 2, aber mit einer logischen ODER-Verknüpfung. |
4 | XOR (exklusives ODER) | Wie Funktion 2, aber mit einer logischen XOR-Verknüpfung. |
5 | Bit Shift nach rechts | Die Bits des digitalisierten Audiosignals (z.B. 111101100111) werden um eine Anzahl Stellen nach rechts verschoben. Die Anzahl Stellen wird über BC festgelegt. |
6 | Bit Shift nach links | Wie Funktion 5, aber mit einer Verschiebung der Bits nach links. |
7 | Multiplikation | Das digitalisierte Audiosignal wird mit BC multipliziert. |
8 | Vergleich & Komplement | Wenn das digitalisierte Audiosignal größer als BC ist, dann wird das Komplement (alle 1er werden 0er und umgekehrt) ausgegeben, ansonsten das Originalsignal. |
9 | Vergleich & Absolutwert | Wie Funktion 8, aber mit dem Absolutwert des digitalisierten Audiosignals an Stelle des Komplements. |
10 | Addition | Zum digitalisierten Audiosignal wird der Wert von BC addiert, bei Überschreiten des Maximalwertes wird hart abgeschnitten (digitales Clipping). |
11 | Addition mit dem BC Swap | Wie Funktion 10, aber mit nur einem halben Byte (4 Bits) von BC. |
12 | Kurzes Delay 1 mit dynamischer Normalisierung | Die Größe des Speichers für das Delay wird mit BC gesteuert. |
13 | Kurzes Delay 2 | Wie Funktion 12, aber mit anderer Delayzeit / Feedback. |
14 | Kurzes Delay 3 | Wie Funktion 12, aber mit anderer Delayzeit / Feedback. |
15 | Kurzes Delay 4 | Wie Funktion 12, aber mit anderer Delayzeit / Feedback. |
16 | FIR Filter | BC steuert den Filterkoeffizienten. |
Klangbeispiele
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A-189-1 / Alle Bitcruncher-Modes
Die folgenden Klangbeispiele stellen alle 16 Modi des A-189-1 vor. In jedem Beispiel starte ich mit der höchsten Samplingrate, nach etwa 30 Sekunden erreichen wir die niedrigste Samplingrate. Währenddessen modulieren zwei unabhängige Dreiecks-LFOs die beiden Parameter des Bitcrunchers.
Ausgangsmaterial sind drei A-110-1 VCOs, deren Mischung mit einem A-108 gefiltert und von einem A-132-3 VCA verstärkt werden. Gesteuert wird die Klangerzeugung von einem A-155 Sequencer.
Technische Daten
Breite | 8 TE |
Tiefe | 60 mm |
Strombedarf | 50 mA (+12V) / -20 mA (-12V) |