Der A-110-2 Basic VCO ist auf der gleichen technischen Basis wie der schon lange erhältliche „Standard“-VCO A-110-1 aufgebaut. Wie der A-110-1 nutzt er eine Schaltung, um die temperatur-empfindlichen Teile des Oszillators auf konstant ca. 50 °C zu halten. Er ist mit 8 TE ein Stückchen schmäler als der 10 TE breite A-110-1, deutlich kostengünstiger und in einigen Details auch sparsamer ausgestattet.
Nicht gespart wurde dagegen bei zwei Themen, die man bislang nur beim doppelt so teuren A-111-1 oder A-111-2 finden konnte: Soft-Sync und lineare Frequenzmodulation. Der A-110-1 VCO bietet zwar im Prinzip durchaus Soft-Sync und lineare Frequenzmodulation an, aber – und das war für viele ein zu großes aber – man musste sich dafür zu Lötarbeiten durchringen und dann auch noch irgendwo zwei zusätzliche Buchsen anbringen. Das Ergebnis sah dann oft auch leicht „verbastelt“ aus.
Der A-110-2 führt nun eben diese bislang ungenutzten Optionen für Soft-Sync und lineare Frequenzmodulation auf das Bedienpanel.
Wo wurde gespart?
Der mehrstufige Oktavwahlschalter aus dem A-110-1 ist einem einfachen Kippschalter -1/0/+1 Oktave gewichen. Wer z.B. beim Einsatz mehrerer A-110-2 VCOs die Abstände weiter »spreizen« möchte, muss sich also mit einer zusätzlichen Steuerspannung behelfen (z.B. mit Hilfe der A-176 Manual CV Source oder mit den zusätzlichen Oktavschaltern am A-185-2 Precision Adder).
Für die Pulsbreitenmodulation steht nur eine Eingangsbuchse zur Verfügung, beim A-110-1 sind es zwei Eingangsbuchsen (davon eine ohne Abschwächer).
Der A-110-2 hat im Gegensatz zum A-110-1 keinen Sinus-Ausgang. Hier muss man bei Bedarf auf das Dreieck-Signal zurückgreifen und ein Tiefpassfilter nachschalten oder aber den neuen A-184-2 Sinus-Konverter einsetzen. Dann wird das Paket allerdings schon wieder breiter und teurer als ein A-110-1. Idealerweise kombiniert man beide (A-110-1 und A-110-2) und setzt die beiden VCOs jeweils gemäß ihrer Stärken ein.
Bedienelemente
Eingänge:
Systembus: Der VCO kann seine Steuerspannung für die Tonhöhe aus dem Systembus beziehen, etwa über ein dort angebrachtes A-185-1 Bus Access oder A-185-2 Precision Adder / Bus Access Modul. Leider wurde die sehr praktische Schaltbuchse aus dem A-110-1 eingespart, mit der man die Steuerspannung aus dem Bus unterbrechen und durch eine extern zugeführte Spannung ersetzen konnte. Spannungen an der Buchse „1V/Oct.“ werden also zu Steuerspannungen am Bus addiert.
CTRL-A110-2-INAusgänge:
CTRL-A110-2-OUTRegler / Schalter:
CTRL-A110-2-SWKonfiguration über die Platine
Das Modul besitzt (wie fast alle neueren Doepfer-Kreationen) eine ganze Reihe von Jumpern, um die Eigenschaften des Moduls auf die individuellen Bedürfnisse des Besitzers einzustellen.

- JP2: CV-Verbindung zum A-100 Bus
- JP3: Tonumfang des Tune-Reglers (gesetzt = ca. 4 Oktaven, nicht gesetzt = ca. 1/2 Oktave)
- JP4: Gleichspannungs/Wechselspannungs-Kopplung des linearen FM-Eingangs (gesetzt = gleichspannungsgekoppelt, nicht gesetzt = wechselspannungsgekoppelt)
Wie schwingt das Ding?
Nachdem der A-110-2 auf dem A-110-1 basiert, würde man erwarten, dass er sich klanglich nicht vom ursprünglichen VCO unterscheidet. Und tatsächlich sieht man auf dem Oszilloskop nur sehr geringe Unterschiede zwischen den beiden Oszillatoren. Lediglich beim Dreieck, das sonst bei den Oszillatoren mit Sawtoth-Core eine charakteristische Kerbe zeigt, ist hier mit einem kleinen „Zahn“ bei der negativen Halbwelle etwas anders. Möglicherweise ist das aber auch nur eine Frage der Feinabstimmung, ich habe keinen weiteren A-110-2 zum Vergleich (meine 7 A-110-1 VCOs zeigen allerdings alle die „Kerbe“ und keiner den „Zahn“).
Sägezahn:


Hinweis: Die Sägezahn-Flanke ist auf dem Bedienpanel steigend aufgedruckt, der VCO erzeugt aber (ebenso wie der A-110-1) eine fallende Flanke.
Dreieck:


Rechteck:


Puls:


Soft- und Hard-Sync
Im Gegensatz zum A-110-1 verfügt der A-110-2 sowohl über Hard- als auch Soft-Sync-Eingänge (der A-110-1 hat auf dem Panel nur einen Hard-Sync-Eingang).
In den beiden Klangbeispielen wurde ein A-111-1 VCO als Master auf C2 gestimmt, der mit ihm synchronisierte „Slave“ A-110-2 auf C5. Beim Synchronisieren bestimmt der Master die Grundtonhöhe. Wir höhren ein manuelles Durchfahren des A-110-2 von C5 nach C4 und wieder hinauf auf C5, als Ausgang wird das Dreiecks-Signal des A-110-2 verwendet.


Technische Daten
Breite | 8 TE |
Tiefe | 50 mm |
Strombedarf | 150 mA (Aufheizen) / 60 mA (+12V) / -30 mA (-12V) |