A-152 Voltage Addressed Track&Hold / Switch

Das Modul A-152 Voltage Addressed Track & Hold / Switch ist das mit Abstand flexibelste hier vorgestellte Schalt-Modul.

Es bietet einen bidirektionalen 8:1 bzw. 1:8 Schalter, der sich sowohl über Steuerspannung adressieren, als auch über Triggersig­nale weiterschalten lässt (bzw. mit einem Reset-Trigger auf die erste Stufe zurückschalten kann).

Zusätzlich steht eine Track & Hold (T&H) Schaltung mit acht Ausgängen zur Verfügung, sowie für jede der 8 „Stufen“ ein eigener Gateausgang („Dig. Out“), der bei aktiver Stufe ein Gatesignal ausgibt.

Der A-152 riecht förmlich nach Komplexität der möglichen Anwendungen und ist nebenbei mit 29 Buchsen ein ordentlicher „Kabelfresser“.

Bedienelemente

Eingänge:

CTRL-A152-IN1

CTRL-A152-IN2

Ausgänge:

CTRL-A152-OUT

Regler / Schalter:

CTRL-A152-SW

Zufällige Gates

Hier werden 8 zufällige Gatesignale erzeugt, gesteuert durch den „Random Out“ des A-118-1 Noise / Random Moduls.

Als Alternative zur Erzeugung zufälliger Gates mit dem A-149-1 / A-149-2 kann man den A-152 mit einer Zufallsspannung steuern. Es wird dabei im Gegensatz zum A-149-2 aber immer nur ein einzelner Gate­ausgang aktiv werden. Die Schaltung bietet sich an, mehrere Hüllkurven unabhängig voneinander (aber nie gleichzeitig) per Zufall zu starten.

Weiterschalten der Ausgänge eines XP-Filters

Umschalten der acht Audioausgänge des A-106-6 XP Filters. Der Schaltvorgang erfolgt hier beliebig („wahlfrei“) durch eine angelegte Steuerspannung.

Der Switch kann – ähnlich wie der A-155 Sequencer – zum rhythmisch synchronisierten Weiterschalten der Ausgänge des A-106-6 XP Filters verwendet werden. Im Gegensatz zum A-155 benötigt der A-152 dafür deutlich weniger Platz im Rack und ist zudem auch noch spürbar günstiger.

Interne Standardverbindungen

Die beiden Buchsen „Common Switches In / Out“ und „Common T&H Input“ lassen sich über Jumper auf den Platinen miteinander verbinden.

  • Variante 1 (Default): Signale an „Common Switches In / Out“ werden an „Common T&H Input“ weitergeleitet. Die Verbindung kann unterbrochen werden, wenn ein Stecker in die T&H-Eingangsbuchse (Schaltbuchse) gesteckt wird. Das erlaubt die Verwendung von 8 unterschiedlichen Eingangssignalen (über die Buchsen „SW I/O“) für die 8 T&H-Ausgangsbuchsen. Dazu muss der Jumper JP7 auf den Stiften von der Buchse weg gesteckt sein, der Jumper JP8 auf den Stiften entgegen dem unteren Rand der Platine (wie auf der Abbildung).
  • Variante 2: Signale an „Common T&H Input“ werden an „Common Switches In / Out“ weitergeleitet (sie dient dabei als Eingangsbuchse). Die Verbindung kann unterbrochen werden, wenn ein Stecker in die Switch-Eingangsbuchse (Schaltbuchse) gesteckt wird. Somit steht das T&H-Eingangssignal immer auch am jeweils geschalteten Switch-Ausgang zur Verfügung. Dazu muss der Jumper JP7 auf den Stiften zur Buchse hin gesteckt sein, der Jumper JP8 auf den Stiften am unteren Rand der Platine.

Werden beide Jumper entfernt, bekommt keine der beiden Buchsen mehr das Signal der anderen.

Die Jumper JP7 und JP8 auf den Platinen des Moduls A-152.

Ein sehr musikalischer Clock-Teiler

Der Frequenzteiler ist besonders für Clocksignale nützlich, weil er sein Gatesignal immer „auf die 1“ erzeugt (im Gegensatz z.B. zum A-160-1).

Das Clocksignal steuert den A-152, als Clock-Ausgang wird „Dig Out 1“ verwendet. Die Teilung selbst wird dadurch bestimmt, dass einer der anderen „Dig Out“ Ausgänge mit „Reset In“ verbunden wird.

Polyphone Sequenzen

Das Modul A-152 Voltage Addressed Track & Hold / Switch kann neben seiner bereits vorgestellten Schaltfunktionen auch als komplexes Track & Hold Modul eingesetzt werden. Die Besonderheit besteht darin, dass nicht nur ein einzelner T&H-Ausgang wie beim A-148, sondern gleich 8 davon vorliegen.

Wenn man eine Sequenz aus einem A-155 so einstellt und quantisiert, dass auch bei gleichzeitigem Erklingen der Töne wenig Dissonanzen entstehen, kann man diese Sequenz „in Teilabschnitten“ auf mehrere VCOs (hier im Beispiel 4) verteilen. Ein VCO spielt jeweils eine Note der Sequenz („Track“-Phase), bis auf den nächsten umgeschaltet wird.

Dann spielt dieser weiter und der erste VCO hält den zuletzt gespielten Ton („Hold“-Phase).

Optional kann man ein längeres Gatesignal für das Weiterschalten des A-152 ableiten, indem man einen geeigneten Frequenzteiler für das Clocksignal des Sequencers wählt. Dann werden z.B. 2-3 Töne vom gleichen VCO gespielt, bevor weitergeschaltet wird. Die Länge von Schaltsignal und „Pause“ kann mit einem A-162 Dual Trigger Delay angepasst werden.

Der A-152 Switch verteilt die Steuerspannungen eines Sequencers der Reihe nach auf verschiedene Oszillatoren.

Ein Switch als Eimerkettenspeicher

Sehr geräuschhaftes Ergebnis aus der schnellen Weiterschaltung im T&H.

Das Modul A-152 ist (unter anderem) ein Track & Hold. Der Unterschied zu einem Sample & Hold besteht darin, dass zwar auch eine einzelne Spannung festgehalten wird („Hold“), dazwischen aber das Ausgangssignal 1:1 durchgelassen wird.

Das A-152 hat 8 einzelne T&H-Ausgänge, die per CV oder Trigger nacheinander aktiviert werden können (und dann jeweils das Eingangssignal ausgeben). Nicht aktive Ausgänge geben konstant die zuletzt festgehaltene Spannung aus. Bei ausreichend hoher Trigger-Geschwindigkeit werden auch diese konstanten Spannungen wieder zu einer interessanten Geräuschquelle, die sich dann in sehr schneller Folge mit dem Eingangssignal abwechselt.

Der LFO (links) für die Weiterschaltung des A-152 ist schneller als der LFO (rechts) für dessen Reset. Dadurch lässt sich das Verhältnis zwischen Eingangssignal und „Hold“-Phase einstellen.

Wir beginnen mit einer sehr hohen Reset-Frequenz aus dem rechten LFO, die manuell langsam reduziert wird. Die Frequenz des VCOs bleibt dabei konstant. Ausgesprochen „musikalisch“ ist dieses Beispiel zugegebenermaßen nicht, aber man benötigt ja auch nicht immer „Schönklang pur“…

Modulation eines selbstoszillierenden Filters

Übergang von einem mit konstanter Spannung modulierten Filter-Sinus zu einer Filter-FM aus dem VCO.

Alternativ kann man auch das Ausgangssignal nutzen, um ein selbstoszillierendes Filter zu modulieren – das ist bei langsamerer Trigger-Geschwindigkeit interessant, da hier auch längere konstante Spannungen des T&H (als Sinus mit konstanter Tonhöhe) im selbstoszillierenden Filter „hörbar“ werden.

Hier ist das Filter der Klangerzeuger: Die Frequenzmodulation vom A-110-1 wird über das A-152 und zwei LFOs gesteuert. Gleichzeitig wird die VCO-Frequenz über den zweiten T&H-Ausgang moduliert.

Im folgenden Klangbeispiel werden die Ausgänge des A-152 nur als Steuerspannungen verwendet. Primär, um das selbstoszillierende A-102 Filter zu modulieren, aber auch um die Frequenz des VCOs zu beeinflussen. Die spezielle Resonanz-Charakteristik des A-102 Filters trägt das ihre zum eigenwilligen Klang bei.

Die Frequenz der beiden LFOs wird manuell verändert.

Einsatz für VCO-Steuerspannungen

Nachdem hier im Gegensatz zu rein mechanischen Schaltern wie etwa beim A-182-2 eine programmierbare Steuerelektronik eingesetzt wird, besteht bei kleinen „Patch-Fehlern“ theoretisch das Risiko der Schädigung des Moduls etwa beim Verbinden zweier Ausgänge miteinander. Aus diesem Grund sind in jedem Umschalter Schutzwiderstände eingebaut, die einen Kurzschluss des Moduls verhindern.

Das führt bei Nutzung des Moduls für die Steuerung der Tonhöhe von VCOs (z.B. zum Umschalten zwischen Sequencer und Tastatur) allerdings zu hörbaren Spannungsverlusten. Hier muss zur Kompensation eines der Buffered Multiples (A-180-3 oder A-180-4) oder ein anderer Pufferverstärker (A-185-1 oder A-185-2) zwischen dem A-152 und dem VCO eingesetzt werden (ein Einsatz VOR dem A-152 bringt keine Verbesserung).

Technische Daten

Breite16 TE
Tiefe45 mm
Strombedarf40 mA (+12V) / -20 mA (-12V)